Berlin. Jürgen Klopp möchte vor seinem letzten Spiel als BVB-Trainer lieber über andere Dinge sprechen - zum Beispiel über mögliche BVB-Helden.
Natürlich wurde ihm auch wieder dieser Satz vorgehalten. Dieser Satz, den Jürgen Klopp gesagt hatte, als er seinen Rückzug als Trainer von Borussia Dortmund zum Saisonende verkündete: dass er gerne noch einmal aus gutem Grund auf einem Laster um den Borsigplatz fahren würde. Ob der BVB-Coach zu dieser Aussage stehe, wollte ein Journalist einen Tag vor dem DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 20 Uhr/im Live-Ticker) wissen - eine Frage, mit der Klopp nicht wirklich etwas anfangen konnte. "Wenn man ein großes Ziel hat und es erreicht, dann treffen sich in Dortmund nun einmal alle in der Innenstadt", sagte er. "Und da ist der Bosigplatz. Und da fährt man im Kreis." Und das sei nun einmal ziemlich lässig. "Es gehört zu den besten Dingen, die man so tun kann, es könnte zum Hobby werden", so Klopp.
BVB-Star Mats Hummels ist hochmotiviert
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Denn ein Finale zum Abschied findet Klopp zwar nicht so schlecht. Aber: "Es gibt definitiv etwas schöneres: Wenn du das Finale gewinnst." Denn nur dabei zu sein, das haben er und seine Spieler bereits vor einem Jahr erlebt, als man gegen den FC Bayern München mit 0:2 nach Verlängerung verlor - auch weil ein Tor von Mats Hummels fälschlicherweise nicht anerkannt wurde. Auch deswegen ist der Abwehrchef hochmotiviert: "Wir hatten das Ziel, dass wir dem Trainer zum Abschied noch das Pokalfinale präsentieren", sagt er. "Und jetzt wollen wir es natürlich gewinnen."
Doch von Abschied will Trainer Klopp noch gar nichts wissen, er bemüht sich auch vor seinem letzten Auftritt um maximale Konzentration. "Ich bin noch gar nicht im Modus, den Rückblick-Film schon im Kopf ablaufen zu lassen", sagt er. "Die Trainer sind nicht völlig unwichtig, aber die Zukunft der Trainer hat keine Relevanz morgen."
Kagawa rechtzeitig vor Pokalfinale in Topform
Lieber als seinen Namen möchte er andere Dinge lesen: "Falls es am Samstagabend einen Helden gibt, wäre mir ganz Recht, dass er den Namen eines meiner Spieler trägt", so Klopp. Beispielsweise den von Shinji Kagawa, der rechtzeitig zum Saisonfinale seiner Topform immer näher zu kommen scheint und beim 3:2-Sieg über Werder Bremen zuletzt groß aufspielte. "Es ist ja keine Frage, dass ein Spieler mit dem Talent von Shinji Kagawa das nicht auf ewig verheimlichen kann", sagt Klopp. Zwar habe der Japaner nach seienr Rückkehr ein paar Probleme gehabt - wie die gesamte Mannschaft. "Aber wir haben uns alle sehr gefreut, dass er kurz vor dem Finale einen rausgehauen hat", so der Trainer. "Wir werden ihn nicht aufhalten. Ich zumindest nicht."