Dortmund. Zwei Wochen vor dem DFB-Pokalfinale treffen der BVB und Wolfsburg in der Bundesliga aufeinander. Trainer Klopp will beide Spiele nicht vermengen.

Wenn alles getan wird, um Normalität zu betonen, dann kann der Beobachter in der Regel sicher sein: Normal ist dieses Ereignis nicht. Wenn nun also Jürgen Klopp vor dem Bundesligaspiel seiner Dortmunder Borussia beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr/im Live-Ticker) versichert, dass es sich um ein ganz normales Bundesliga-Spiel handele, dann muss man ihm das nicht unbedingt glauben. Denn es ist gar nicht möglich, dieses Spiel losgelöst zu betrachten von jenem zwei Wochen später, bei dem sich beide Mannschaften im DFB-Pokalfinale erneut gegenüberstehen.

Doch Klopp sperrt sich massiv dagegen, die Partie als Generalprobe zu betrachten. "Das Finale wird ein anderes Spiel werden, weil es ein anderer Wettbewerb ist, weil es eine andere Atmosphäre ist, weil alles anders ist im Grunde genommen", sagt er. "Nur die Mannschaften sind unter Umständen gleich." Das allerdings ist durchaus fraglich, schließlich sind beide Mannschaften nicht ohne Verletzungssorgen. Und dann wäre da noch die Frage, ob beide Mannschaften im Bundesliga-Duell alle Karten auf den Tisch legen oder sich die eine oder andere taktisch-personelle Variante fürs Finale aufheben.

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Doch mit derartigen Gedankenspielen kann Klopp wenig anfangen: "Man hat zig Möglichkeiten und eine ganze Saison zur Verfügung, einen Gegner zu analysieren und einzuschätzen", sagt er. "Deswegen hat das gar keine Relevanz, jetzt groß zu taktieren und anders zu spielen, als wir es im Finale tun würden." Und außerdem: "Leider hat Sepp Herberger den Schachzug schon gebracht 1954. Also, sich jetzt acht Stück geben zu lassen, um dann anschließend das Pokalfinale 3:2 zu gewinnen, ist auch nicht so leicht."

Der BVB will noch sechs Punkte holen

Zumal es ja auch in der Bundesliga für beide Mannschaften um einiges geht: Die Wolfsburger wollen den zweiten Platz sichern, der BVB den Einzug in die Europa League schaffen - und zwar mindestens auf Platz sechs, der den direkten Einzug in die Gruppenphase brächte. "Es sind noch sechs Punkte im Topf und um ganz sicherzugehen, bräuchten wir alle sechs", sagt Klopp. "Alles, was wir da mitnehmen können, sollten wir mitnehmen."

Für den BVB-Trainer wird es das letzte Bundesliga-Auswärtsspiel in Schwarz-Gelb sein - doch darüber macht er sich derzeit wenig Gedanken. "Ich bin durchaus emotional", sagt er. "Aber dass ich in Wolfsburg heulend auf dem Platz stehen werde, weil ich das Stadion eine Weile nicht sehe, die Gefahr ist nicht so groß."