München. Abermals lieferte der Vertreter von BVB-Stammtorwart Roman Weidenfeller, Mitch Langerak, beim Sieg in München eine starke Partie ab - verweigert aber jegliche Kampfansage.

Außergewöhnliche Spiele erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Und so stapfte Mitch Langerak während des DFB-Pokal-Halbfinales beim FC Bayern München kurzerhand zum Elfmeter-Punkt, trat diesen fest und hüpfte noch ein wenig darauf herum. "Unsere Jungs mussten schießen, ich wollte den Punkt etwas stabilisieren", erklärte der Torhüter von Borussia Dortmund. Denn zuvor waren hier Philipp Lahm und Xhabi Alonso auf groteske Weise ausgerutscht und hatten ihre Strafstöße vergeben.

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Und weil Langerak neben der Grünpflege auch einen gehaltenen Elfmeter gegen Mario Götze beisteuerte, weil Manuel Neuer seinen Strafstoß an die Latte setze und weil zwei von drei Dortmunder Schützen sicher verwandelten, zog Borussia Dortmund dank eines 3:1-Siegs nach Elfmeterschießen über Bayern München ins DFB-Pokalfinale ein. "Im Elfmeterschießen hältst du den Ball manchmal und manchmal eben nicht", gab sich der australische Torhüter bescheiden. "Aber heute war unser Tag. Diese Elfmeter - das sind meine Dinger."

Langerak mit überragendem Reflex bei Schweinsteiger-Kopfball

Dass es überhaupt zum Elfmeterschießen gekommen war, hatte der BVB zu großen Teilen seinem nominellen Ersatztorhüter zu verdanken. Roman Weidenfeller fehlt nach wie vor verletzt und im DFB-Pokal darf bei den Dortmundern ohnehin meist Langerak aufs Feld. Dass dieser das in ihn gesetzte Vertrauen verdient, zeigte er in München. Beim Gegentor nach langem Ball aus der Münchner Abwehr hätte zwar wohl durch energischeres Hinauslaufe schlimmeres verhindert werden können - worüber sich Langerak selbst ärgerte.

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Doch in der Folge hielt der 26-Jährige seine Farben mehrfach im Spiel - mit gutem Stellungsspiel gegen den durchgebrochenen Müller (48.), starker Parade gegen Thiagos Drehschuss (57.) und überragendem Reflex gegen Schweinsteigers Kopfball aus kürzester Distanz (115.).

Wer steht beim BVB im DFB-Pokalfinale im Tor?

"Du brauchst in so einem Spiel die großen Momente und eine außergewöhnliche Torwartleistung", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Die hat Mitch heute auf den Platz gebracht, deswegen kann er heute Abend sehr glücklich sein." Auch weil Langerak gleich zwei Serien ausbaute: Im vierten Einsatz gab es den vierten Sieg gegen die Bayern, auch das elfte von elf DFB-Pokalspielen endete erfolgreich.

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Beeindruckende Zahlen, die neben der starken Leistung durchaus als Argument dienen könnten, den Australier auch im DFB-Pokal-Finale ins Tor zu stellen. "Ach, ich weiß nicht", sagt Langerak. "Das müssen sie den Trainer fragen, wir werden sehen." Zwar würde die derzeitige Nummer zwei lieber heute als morgen Roman Weidenfeller als Stammtorwart ablösen - wie er es zum Ende der Hinrunde schon einmal getan hatte -, aber er weiß, dass ihm ein allzu forsches öffentliches Auftreten dabei eher schadet.

Dortmund-Trainer Klopp will sich in Torwart-Frage nicht festlegen

Doch auch sein Trainer lässt sich noch nicht in die Karten schauen. "Keine Ahnung", sagt Jürgen Klopp auf die Frage, wer in Berlin zwischen den Pfosten stehen wird. "Aber ich habe fest vor, mit einem Torhüter zu spielen." In München hat Mitch Langerak gewichtige Argumente dafür geliefert, dass er dieser Torhüter sein könnte.