Essen. Trainer Jürgen Klopp, Sportdirektor Michael Zorc und Boss Hans-Joachim Watzke sollen am Ende der Hinrunde ein Umdenken im Sommer beschlossen haben.
Beim BVB stehe ab Sommer alles auf dem Prüfstand. Nach Angaben der "Sport Bild" haben Trainer Jürgen Klopp, Sportdirektor Michael Zorc und Boss Hans-Joachim Watzke bereits nach dem letzten Hinrundenspiel (1:2 in Bremen) einen radikalen Umbruch für die Saison 2015/16 beschlossen.
Platz eins auf der BVB-Agenda: die aktuellen Profis. Insbesondere Spieler wie Ciro Immobile, Neven Subotic, Kevin Großkreutz, Marcel Schmelzer, Henrikh Mkhitaryan und Roman Weidenfeller stünden im Fokus des Borussia-Triumvirats. Beispiel Immobile: Der Stürmer, der im Sommer 2014 für knapp 20 Millionen Euro aus Turin kam, konnte den zum FC Bayern München abgewanderten Robert Lewandowski bislang nur bedingt ersetzen. Seine Bilanz: vier Tore in der Champions League, drei in der Liga, eins im Pokal. Klopp sage zwar: "Ciro ist erst 24, er kann noch viel lernen, und das packen wir an", aber auch: "Es wäre schade, wenn er sich nicht durchsetzen würde."
Immobile stand zum Rückrundenstart in Leverkusen zwar in der Anfangself und zeigte sich im Vergleich zur Hinrunde und der schwachen Wintervorbereitung leicht verbessert. Die Mechanismen im Offensivspiel greifen aber immer noch nicht richtig. Vor allem beim Torabschluss dürfe mehr von dem Stürmer zu erwarten sein.
Mkhitaryan zu Juventus Turin?
Auch ein zweiter Millionen-Mann hat beim BVB immer noch nicht richtig gezündet. Als Götze-Ersatz für 27,5 Millionen aus Donezk gekommen, scheint Henrikh Mkhitaryan nie richtig angekommen zu sein. Sein Berater Mino Raiola soll laut "Bild" nun bulgarischen Medien gegenüber betont haben, dass der Armenier Dortmund verlassen wolle.
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Selbst die beiden Weltmeister Kevin Großkreutz und Roman Weidenfeller müssten sich beim BVB neu beweisen, heißt es in "Sport Bild" . Torwart Weidenfeller musste bereits zum Ende der Hinrunde seinen Platz zwischen den Pfosten für Mitch Langerak räumen. Da Langerak die Vorbereitung aufgrund des Asien-Cups verpasste, schenkt Klopp momentan Weidenfeller wieder das Vertrauen. Torwarttrainer Teddy de Beer halte aber viel von Langerak, zudem dürften die Ausstiegsklauseln von Torhütern wie Hannovers Ron-Robert Zieler (25/4,5 Millionen Euro) und Kölns Timo Horn (21/9,5 Millionen Euro) für das eine oder andere Gedankenspiel bei den BVB-Verantwortlichen sorgen.
Dieselben Gedanken werde man sich auch um Kevin Großkreutz machen, der nach der WM nicht mehr richtig in Tritt kam und dessen Vertrag im Sommer 2016 endet. Großkreutz hat zuletzt jedoch angekündigt wieder der "alte Kevin zu sein" und sich "voll reinzuhauen." Das werde auch Neven Subotic machen müssen. Der Verteidiger, dessen Vertrag im Sommer 2016 ausläuft, ist nach seinem Kreuzbandriss keine feste Größe mehr in der BVB-Abwehr. Seinen Stammplatz in der Viererkette neben Mats Hummels hat er längst an Sokratis abtreten müssen.
Aus alt mach jung
Ein weiterer Punkt auf der BVB-Agenda, so "Sport Bild" sei die Einkaufpolitik der letzten Jahre. 118 Millionen Euro hat der Verein seit Sommer 2013 ausgegeben. Trotzdem steht der teuerste BVB-Kader aller Zeiten mitten im Abstiegskampf. Dortmund werde in Zukunft versuchen, wieder seine eigenen Stars zu kreieren. Jüngst verpflichtete der Verein mit dem 16-jährigen Nachwuchsspieler Bruun Larsen ein vielversprechendes Talent. Auch eigene Nachwuchskräfte wie Felix Passlack, Dzenis Burnik (beide 16) und Jeremy Dudziak (19) traue man beim BVB den Sprung in den Profikader zu. Dudziak erhielt unlängst einen Profivertrag. "Wir haben da eine geballte Ladung an richtig tollen Jungs", sagte Klopp nach den Eindrücken im Trainingslager in La Manga. Zudem sei wahrscheinlich, dass die Leihgaben Moritz Leitner (22, derzeit Stuttgart) und Jonas Hofman (22, Mainz) im Sommer zurückgeholt werden. Klopp dazu: "Um die Zukunft beim BVB muss sich keiner Sorgen machen – die Gegenwart müssen wir regeln."