La Manga. . Borussia Dortmund will im spanischen La Manga die Grundlage für eine bessere Rückrunde legen. Doch dabei werden dem BVB wichtige Kräfte fehlen.
Die spanische Sonne verschwindet gerade hinter dem Hügel vor dem noblen Hotel Principe Felipe, als der Bus mit der prominenten Fracht um die Ecke biegt. Die Fußballer von Borussia Dortmund beziehen am Samstag gegen 17.30 Uhr ihr Quartier für die kommenden acht Tage, in denen hart geschuftet werden soll, um die missliche sportliche Lage in der Fußball-Bundesliga in der Rückrunde nicht zu einem vollendeten Desaster werden zu lassen. Einige Touristen und Einheimische warten bereits länger vor dem Hotel. Die Türen des Busses öffnen sich, Fotoapparate blitzen auf, Kinder juchzen auf. Ein paar Bilder, ein paar Autogramme, dann verschwindet die schwarz-gelbe Reisegruppe im Hotel.
"Ich hoffe, dass die Bedingungen gut sind, damit wir in La Manga viel arbeiten können", meint Routinier Sebastian Kehl. Sein Wunsch nach intensiver sportlicher Betätigung erfüllte sich zumindest am Samstag nicht mehr: Die eigentlich avisierte erste Trainingseinheit entfiel, erst am Sonntagvormittag startet in Spanien die Mission Klassenerhalt für den Tabellen-17. Sie sieht am Dienstag ein Testspiel gegen den FC Sion vor. Fix ist zudem ein Kräftemessen beim FC Utrecht (21. Januar) nach dem Trainingslager und ein Duell mit Fortuna Düsseldorf eine Woche vor Rückrundenbeginn.
Im Trainingslager fehlt wichtiges Personal
Im Trainingslager fehlen allerdings durchaus nicht unwichtige Kräfte. Freitag wurde bekannt, dass Sven Bender operiert werden musste und vier Wochen ausfallen wird. Er verpasst damit den Rückrundenstart, der binnen der ersten Woche Spiele gegen Leverkusen, Augsburg und Freiburg bereit hält. Darüber hinaus muss der BVB auf den zuletzt als Nummer 1 aufgebotenen Mitch Langerak (mit Australien beim Asien-Cup), den nach Form suchenden Spielmacher Shinji Kagawa (mit Japan beim Asien-Cup) und Sprintwunder Pierre-Emerick Aubameyang (mit Gabun beim Afrika-Cup) verzichten.
So gern Trainer Jürgen Klopp diese Kräfte in La Manga begrüßt hätte, so sehr waren ihm und dem Klub die Hände gebunden. "Aubameyang ist Kapitän seiner Mannschaft und vielleicht der beste Spieler. Gabun hat eine gute Mannschaft und rechnet sich beim Afrika-Cup etwas aus. Das ganze Land wäre vermutlich in Aufruhr, wenn er nicht dabei wäre", sagt Klopp, "so ähnlich ist die Lage bei Shinji und Mitch."
Klopps Optimismus ist zurück
So muss er ohne das Quartett die Weichen wieder auf Erfolg stellen. Er wird am Dortmunder Spiel feilen, ihm wieder Zuverlässigkeit und defensive Stabilität verordnen. Im vergangenen Jahr gelang dies an gleicher Stelle auf beeindruckende Weise: Damals hielt man Tabellenplatz vier zur Winterpause schon für ein mittelprächtiges Debakel. Reset, alles auf null - so lautete das Motto für 2014.
Ein Jahr später ist alles noch um Längen schlechter. Doch Klopps Optimismus ist nach der Winterpause zurück. "Ich war nicht erleichtert über unsere Situation, aber darüber, dass wir uns in der Pause davon lösen können", sagt der Trainer. Zusammen mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc ist er zu der Überzeugung gekommen, dass es wichtig ist, den Blick hoffnungsfroh nach vorn zu werfen. "Wir haben ein Riesenprogramm vor uns und gedenken, die Vorbereitung auf die Rückrunde positiv mit Lust und Vorfreude anzugehen."