Essen. Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sorgt sich wegen der Ebola-Gefahr. Damit liegt er richtig. Ein Fußballgroßereignis zieht Menschenmassen an – und Menschenmassen sind nicht zu kontrollieren. Ein Kommentar.
Der Afrika-Cup ist das Pendant zur Europameisterschaft, er ist ein Fußballgroßereignis, eines, das Menschen vom ganzen Kontinent anzieht. Dass Marokko die Ausrichterrolle nun nicht mehr ausfüllen oder doch zumindest auf eine Verlegung drängen will, dürfte also sehr gut durchdacht sein. Oder würde etwa in Europa ein Gastgeber verzichten, wenn er den Eindruck hätte, er könnte das Prestigeturnier auch nur einigermaßen schadlos über die Bühne bringen?
Nein. Marokko wollte den Cup. Und Marokko will ihn im Januar und Februar nicht mehr, weil im Land die Angst umgeht. Was passiert schließlich bei einem Fußballgroßereignis? Fanmassen strömen ein, Menschen, die auf engstem Raum miteinander feiern, die sich in den Armen liegen, die das Gefühl der Gemeinsamkeit genießen. Wenn das Ebolavirus, das Afrika schon tausende Tote gebracht hat, so etwas wie ein Bewusstsein hätte, wenn es nach seiner Ausbreitung trachten würde: Dies wären wünschenswerte Gegebenheiten.
Hart, aber sinnvoll
Jürgen Klopp hat das nicht nur mit dem besorgten Blick auf seinen gabunischen Spieler Pierre-Emerick Aubameyang zum Thema gemacht. Eine Absage konnte der BVB-Trainer natürlich nicht fordern. Er konnte lediglich andeuten, dass diese sinnvoll wäre. Und: Genau so ist es. Es ist hart gegenüber allen Fußballfans, aber: sinnvoll.