Leverkusen. Nach der Auftaktpleite in Monaco stand Leverkusen in der Champions League schon unter Druck. “Wenn wir gewinnen, ist alles offen“, hatte Bayer-Trainer Roger Schmidt vor dem Duell mit Benfica Lissabon gesagt. Entsprechend motiviert und überzeugend trat seine Elf auf.

Schon nach wenigen Minuten war klar, wer in der Champions-League-Begegnung zwischen Bayer Leverkusen gegen Benfica Lissabon als Sieger vom Platz gehen würde. Die Elf von Trainer Roger Schmidt zeigte fulminanten Angriffsfußball und gewann verdient mit 3:1 (2:0). Die Gäste wiesen nur selten nach, warum sie in der Champions League spielen.

Im Vergleich zum 0:0 beim SC Freiburg am Samstag veränderte Leverkusens Trainer Roger Schmidt seine Mannschaft auf drei Positionen. Schmidt brachte zwei neue Außenverteidiger: Wendell spielte auf der linken Seite für Sebastian Boenisch, Roberto Hilbert ersetzte rechts Tin Jedvaj. Im Mittelfeld rückte Stefan Reinartz für den verletzten Gonzalo Castro ins Team. Benfica Lissabon steht zwar souverän auf dem ersten Rang in der portugiesischen Liga, musste sich allerdings im ersten Gruppenspiel Zenit St. Petersburg mit 0:2 geschlagen geben.

Kießling und Son trafen in der ersten Halbzeit für Bayer Leverkusen

Bayer Leverkusen begann stark und prüfte, ob Benficas Keeper Julio Cesar aus seinem letzten Aufeinandertreffen mit einer deutschen Mannschaft etwas gelernt hat. Anfang Juli hatte die DFB-Elf im WM-Halbfinale der brasilianischen Selecao mit Torwart Cesar schließlich sieben Tore eingeschenkt. Bayer presste wie gewohnt früh, eroberte sich viele Bälle bereits in der gegnerischen Hälfte. In der 13. Spielminute hatte die Werkself ein Deja-vu. Nach einem wunderbar in die Mitte gespielten Pass von Heung-Min Son kam Lars Bender an den Ball, doch sein Schuss wurde noch abgefälscht und prallte an den Pfosten - schon in Freiburg hatte Bayer das Aluminium getroffen.

Leverkusen stürmte weiter nach Belieben. Mal schoss Calhanoglu das Leder am Tor vorbei, mal scheiterte Son an Lissabons Torhüter. Der erste Torschuss der Portugiesen brachte ihnen kein Tor ein, sondern eine Gelbe Karte. Nicolas Gaitan stand im Abseits, zog aber trotzdem ab. Schiedsrichter Martin Atkinson entschied auf Ballwegschlagen.

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In der 25. Minute ging Bayer in Führung. Cesar ließ einen Schuss von Son abprallen, Stefan Kießling staubte zum 1:0 ab. Nur neun Minuten später erhöhte die Werkself verdient auf 2:0. Son traf nach einer Vorlage von Karim Bellarabi mit einem Direktschuss. Kurz vor der Halbzeitpause hätte der überragende Son nach einem Steilpass von Kießling fast noch auf 3:0 erhöhen können. Er scheiterte aber frei auf den Torwart zulaufend an Cesar. Die von Jorge Jesus trainierten Gäste, die im vergangenen Jahr noch im Finale der Europa League standen, kamen erst in der 39. Spielminute zu ihrem ersten Torschuss - der blieb aber ungefährlich.

Calhanoglu verwandelte einen Elfmeter zum 3:1

Die zweite Hälfte begann ebenso fulminant und mit dem obligatorischen Leverkusener Alu-Treffer. Hakan Calhanoglu, dem bis dahin nicht viel gelang, lenkte in der 51. Spielminute frei vor dem leeren Tor stehend den Ball an den Außenpfosten. Aus dem Nichts gelang Lissabon in der 62. Spielminute der Anschlusstreffer durch den völlig allein gelassenen Eduardo Salvio. Der schob den Ball ins rechte Eck. Bis dahin war dies die erste richtig gefährliche Aktion der Portugiesen.

Nur eine Minute später herrschte Verwirrung im anderen Strafraum. Stefan Kießling lag nach einem Zweikampf mit Jardel im Strafraum. Das Spiel lief kurz weiter, doch Schiedsrichter Atkinson entschied nach einem Hinweis des Linienrichters auf Elfmeter - eine umstrittene Entscheidung. Den Strafstoß durfte dann in der 63. Spielminute Calhanoglu ausführen - und der traf zum 3:1-Endstand.