Leverkusen/Dortmund. Für BVB und Bayer Leverkusen geht es am zweiten Spieltag in der Champions League darum einen Positivtrend einzuläuten. Während Dortmund mit einem Sieg bereits einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen könnte, versucht die Werkself ihre ersten Punkte in der Königsklasse einzufahren.
Bayer Leverkusen muss nach dem Auftaktpatzer siegen, Borussia Dortmund nach dem Abwärtstrend in der Bundesliga mit einem Erfolg in der Champions League seine ungebrochene Stärke unter Beweis stellen. Die Rheinländer stehen im zweiten Gruppenspiel gegen Benfica Lissabon mächtig unter Zugzwang.
"In dieser Gruppe ist wirklich jedes Spiel ein Endspiel", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor der Partie am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen den 25-maligen portugiesischen Meister und gab selbst zu: "Wir stehen unter Druck". Schließlich verlor der Werksclub im Auftaktspiel der Königsklasse bei AS Monaco unglücklich (0:1).
BVB-Sportdirektor Zorc will nichts von "Krisenstimmung" wissen
Ungewohnten Druck mit nur einem Punkt aus den vergangenen drei Spielen verspürt auch der BVB - allerdings nur nach dem Fehlstart in der Bundesliga. International ist der Glaube an sich selbst ungebrochen: "Terminologien wie Krisenstimmung sind uns fremd. Ich bin mir weiterhin sicher, dass wir unsere Ziele am Saisonende erreichen werden", betonte Sportdirektor Michael Zorc vor dem Duell an diesem Mittwoch beim RSC Anderlecht (20.45 Uhr).
Leverkusens Cheftrainer Roger Schmidt will von einem Alles-oder Nichts-Spiel nichts wissen und die Nerven seiner Akteure nicht zusätzlich überstrapazieren. "Wenn wir gewinnen ist alles offen, wenn wir verlieren haben wir aber immer noch eine Chance, weiterzukommen", meinte er. Allerdings hat Bayer 04 zuletzt nur eines von fünf Pflichtspielen gewonnen. "Trotz der nicht gewonnenen Spiele können wir positiv nach vorne schauen, weil eine klare Struktur im Spiel ist", erklärte Schmidt.
Leverkusens Coach Schmidt gibt sich Selbstbewusst
Deshalb will er auch gegen den Europa-League-Finalisten von 2013 und 2014 keine Abstriche von der Strategie aus Balleroberung und Gegenpressing machen. "Grundsätzlich wollen wir immer unser Spiel machen und auch gegen Benfica Bayer-04-Fußball spielen", kündigte Schmidt unbeirrt selbstbewusst an. "Wir werden es nicht neu für die Champions League erfinden, sondern sind sehr sicher bei dem, was wir machen."
In der Viererkette wird wieder der zuletzt angeschlagene Abwehrchef Ömer Toprak stehen. "Er wird dabei sein", erklärte Schmidt. Offen ist noch, ob Sebastian Boenisch nach einer Schleimbeutelentzündung auf der linken Seite verteidigen kann. Fehlen wird weiterhin Mittelfeldakteur Gonzalo Castro.
Der BVB mit toller Bilanz in der Gruppenphase
Dortmund kann in der Champions-League mit breiter Brust und als Tabellenführer auflaufen. Nur eins von sechs Vorrundenspielen der vergangenen zwei Jahre ging auswärts in der Königsklasse verloren. Zuletzt wurde im ersten Spiel der Gruppe D der FC Arsenal mit 2:0 bezwungen. Mit einem Erfolg in Brüssel soll dann auch die Trendwende in der Liga her nach den zuletzt trostlosen Auftritten gegen Mainz (0:2), Stuttgart (2:2) und Schalke (1:2). BVB-Kapitän und Weltmeister Mats Hummels bezeichnet aufkommende Kritik zum frühen Zeitpunkt der Saison als "Schwachsinn". Zorc gibt dagegen offen zu, dass "wir es dem Gegner derzeit zu leicht machen, Tore zu schießen. Das ist die einfache Wahrheit".
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Auf die Rückkehr von zuletzt schmerzlich vermissten Leistungsträgern wie Marco Reus und Ilkay Gündogan kann der BVB jedoch noch nicht hoffen. Beide Profis machen zwar Fortschritte, stehen aber erst nach der Länderspielpause im Oktober wieder zur Verfügung. Klagen über die anhaltende Personalmisere hält Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang ohnehin für unangebracht: "Wir können uns nicht mit den Ausfällen entschuldigen, wir sind Borussia Dortmund." Ähnlich sieht es Trainer Jürgen Klopp vor dem Spiel gegen den belgischen Meister, der seit elf Pflichtspielen ungeschlagen ist: "Bei allen Problemen, die wir haben. Jetzt müssen Ergebnisse her." (dpa)