Essen. Die Champions League, deren Gruppen am Donnerstag ausgelost werden, löst Begeisterung aus und ist eine sprudelnde Geldquelle für Klubs wie Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04. Trotzdem kann sie eine Gefahr für die Bundesliga werden. Ein Kommentar
Der Jahres-Etat des Aufsteigers SC Paderborn liegt bei 15 Millionen Euro. Der FC Bayern kassierte in der vergangenen Saison allein in der Champions League 44,6 Millionen, Dortmund 34,7 Millionen und Schalke 25,8 Millionen.
Diese Welten prallen nun in der Fußball-Bundesliga Woche für Woche aufeinander. Ein Wettbewerb, den Paderborn nicht gewinnen kann. Genauso wenig wie zum Beispiel der FSV Mainz, der FC Augsburg oder der SC Freiburg.
Die Champions League ist eine Geldmaschine. Wer dabei ist, scheffelt Euros. Wer draußen ist, kriegt nichts vom Kuchen ab und verliert langsam aber sicher den Anschluss.
Zweiklassengesellschaft in der Bundesliga
Genau das ist die Kehrseite des europäischen Wettbewerbs: In der Bundesliga entwickelt sich eine Zweiklassen-Gesellschaft. Die gab es früher auch schon, aber sie war zumindest in Teilen noch durchlässig. Damals konnte der 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger noch zum Titel durchmarschieren. Dies ist heute für Paderborn unmöglich.
Der Fußball muss bei aller Begeisterung für die Champions League aufpassen, dass er sich mit dem internationalen Geschäft nicht die Spannung in der Bundesliga zerstört und damit den nationalen Markt auf Dauer kaputt macht.