Essen. Deustche Politiker reden darüber, die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 nicht in Russland stattfinden zu lassen. Das ist allerdings nichts anderes als Geplapper im Sommerloch und wird der Problematik nicht gerecht. Ein Kommentar.
Manchmal taucht ein Seeungeheuer aus dem Sommerloch auf, manchmal ein Krokodil im Baggersee. Wenn es dafür nicht reicht, haben wir Politiker wie Michael Fuchs und Volker Beck. Die beiden sind allerdings nur zwei von vielen, die davon schwadronieren, Russland die WM 2018 zu entziehen.
Es ist ja nicht so, als könne man sich nicht ernsthaft darüber auseinandersetzen, warum Russland oder Katar eine WM erhalten. Und ob das klug ist. Und wie weit politische und wirtschaftliche Interessen die Entscheidungen der beiden großen Welt-Sportverbände IOC und Fifa beherrschen. Oder ob der Sport überhaupt das richtige Feld für politische Auseinandersetzungen ist.
Aber dieses Sommerloch-Geschwätz wird weder dem Sport noch der Dramatik der russisch-ukrainischen Krise gerecht – aber schon gar nicht den Opfern des Fluges der Malaysian Airlines. Das ganze Geplapper ist vier Jahre vor der WM sinnlos. Aber es ist bequem: Es klammert jedes andere Feld aus, auf dem es um Interessen in Russland geht – vor allem um wirtschaftliche.
Und wenn die Nationalelf 2018 dort weit kommt: mal sehen, wer sich noch an diesen Sommer erinnert oder sich dann lieber vor Ort im Glanz des Weltmeisters sonnt.