Frankfurt. Bundestrainer Joachim Löw hat den vorläufigen WM-Kader der Nationalmannschaft bekanntgegeben: Schalkes Max Meyer und Leon Goretzka sind dabei, ebenfalls Erik Durm vom BVB. Stürmer Mario Gomez fehlt dagegen. Zu den gestrichenen Akteuren zählen auch der Gladbacher Max Kruse.
Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat Stürmer Mario Gomez und Torwart René Adler nicht für die Weltmeisterschaft in Brasilien nominiert. Dagegen gehören Mittelfeldspieler Sami Khedira nach seinem Kreuzbandriss und der in der WM-Saison häufig verletzte Torjäger Miroslav Klose zum vorläufigen Aufgebot, das Löw am Donnerstag in Frankfurt am Main bekanntgab. Unter den 30 Spielern befinden sich überraschend gleich sechs Länderspiel-Neulinge.
Zu den gestrichenen Akteuren zählen auch der Gladbacher Max Kruse, der Leverkusener Sidney Sam, Dortmunds Sven Bender und der Hamburger Heiko Westermann. Erst nach dem Trainingslager in Südtirol und dem vorletzten WM-Testspiel gegen Kamerun muss Löw am 2. Juni dem Weltverband FIFA seinen endgültigen 23-Mann-Kader melden.
Die meisten Spieler stellen die beiden Pokalfinalisten Bayern München mit sieben und Borussia Dortmund mit sechs Akteuren. Im Tor setzt Löw neben der Nummer 1 Manuel Neuer auf BVB-Routinier Roman Weidenfeller und Ron-Robert Zieler von Hannover 96.
Dortmunds Durm erstmals im A-Team dabei
Erstmals überhaupt nominiert für das A-Team wurden der Dortmunder Außenverteidiger Erik Durm, die Schalker Mittelfeldspieler Max Meyer und Leon Goretzka sowie der Hoffenheimer Angreifer Kevin Volland. Ohne Länderspielerfahrung sind zudem der Augsburger Offensivspieler André Hahn und Verteidiger Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua.
Tor: Manuel Neuer (FC Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)
Abwehr: Jérôme Boateng, Philipp Lahm (beide FC Bayern München), Erik Durm, Kevin Großkreutz, Mats Hummels, Marcel Schmelzer (alle Borussia Dortmund), Matthias Ginter (SC Freiburg), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Marcell Jansen (Hamburger SV), Per Mertesacker (FC Arsenal), Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua)
Mittelfeld: Lars Bender (Bayer Leverkusen), Julian Draxler, Leon Goretzka, Max Meyer (alle Schalke 04), Mario Götze, Toni Kroos, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger (alle FC Bayern München), André Hahn (FC Augsburg), Sami Khedira (Real Madrid), Mesut Özil, Lukas Podolski (beide FC Arsenal), Marco Reus (Borussia Dortmund), André Schürrle (FC Chelsea)
Angriff: Miroslav Klose (Lazio Rom), Kevin Volland (1899 Hoffenheim)
Das ist der DFB-Kader in Bildern
Manuel Neuer (FC Bayern München)
Der Keeper wird auch in Brasilien wieder als Stammtorhüter zwischen den Pfosten stehen - sollte seine Schulterverletzung bis dahin auskuriert sein.
Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund)
Der Dortmunder spielt seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau und wird mit seiner ersten Teilnahme bei einer WM belohnt. Er könnte für Neuer ins Tor kommen, falls dieser nicht fit wird.
Ron-Robert Zieler (Hannover 96)
Der Hannoveraner wird als dritter Keepers ins Turnier gehen.
Erik Durm (Borussia Dortmund)
Der Jungstar überzeugte in diesem Jahr als Ersatz von Marcel Schmelzer und schaltete Ronaldo im Rückspiel des Champions-League-Halbfinales aus. Gegen Kamerun debütierte er kurz vor Nominierungende.
Benedikt Höwedes (FC Schalke 04)
Der Schalker Kapitän fiel in dieser Saison aufgrund von Verletzungen häufiger aus, profitiert aber von seiner Vielseitigkeit. Er kann sowohl in der Innenverteidigung als auch als Außenverteidiger spielen.
Jerome Boateng (FC Bayern München)
Jerome Boateng bietet ebenfalls mehrere Einsatzmöglichkeiten in der Defensive. Ihm wird ein Startplatz in der Innenverteidigung in Aussicht gestellt. Gegen Kamerun wurde er als Rechtsverteidiger getestet.
Mats Hummels (Borussia Dortmund)
Der Innenverteidiger gilt als der beste seiner Zunft in Deutschland. Nach einer Verletzungspause während der Saison befindet er sich momentan wieder auf einem guten Weg zu alter Stärke.
Per Mertesacker (FC Arsenal)
Beim FC Arsenal spielt er eine gute Saison und ist im Kader der Nationalmannschaft gesetzt. Ob er als Stammspieler in die WM geht, bleibt abzuwarten.
Matthias Ginter (SC Freiburg)
Der Jungstar ist nach guten Jahren beim SC Freiburg auf dem Sprung zu Borussia Dortmund. Auch Löw würdigte seine Leistungen zuletzt und er darf die Erfahrung bei einer WM sammeln.
Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund)
Der Ur-Dortmunder befindet sich bereits in WM-Form. Sein großes Plus ist die Flexibilität. Er kann auf fast allen Positionen im Team spielen.
Philipp Lahm (FC Bayern München)
Der Kapitän der Nationalmannschaft ist gesetzt! Die Frage ist nur, ob er im defensiven Mittelfeld spielen wird, oder als Außenverteidiger.
Sami Khedira (Real Madrid)
Nach seinem Kreuzbandriss im Testspiel gegen Italien stand er am vergangenen Wochenende wieder im Kader von Real Madrid. Inzwischen ist er fit und lief auch im Test gegen Kamerun auf.
Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach)
Für Christoph Kramer geht ein Traum in Erfüllung. Noch vor wenigen Wochen dürfte er damit nicht gerechnet haben, profitiere aber von den vielen Verletzungen und Fragezeichen im defensiven Mittelfeld.
Toni Kroos (FC Bayern München)
Bei Kroos scheiden sich die Geister. Die einen mögen sein Spielstil nicht, die anderen bewundern ihn. Einen Stammplatz wird er sich aber nicht erkämpfen können.
Bastian Schweinsteiger (FC Bayern München)
Schweinsteiger ist ähnlich wie Philipp Lahm in der Nationalelf gesetzt. Beim FC Bayern spielt er eine prima Saison und wird in Brasilien die Mannschaft lenken.
Andre Schürrle (Chelsea FC)
Er hätte sich sicherlich noch mehr Einsatzzeiten unter Jose Mourinho erwartet, kann trotzdem auf eine erfolgreiche erste Saison in der Premier League zurück blicken. Sein Zug zum Tor sollte ihm einen Platz im Team bringen.
Mesut Özil (FC Arsenal)
Nach seinem Wechsel von Real Madrid in die Premier League hatte er einige Anlaufschwierigkeiten. In den letzten Wochen befindet er sich aber in guter Form und dürfte auch bei Löw hoch im Kurs stehen. Gegen Kamerun gab es gegen ihn erneut Pfiffe.
Marco Reus (Borussia Dortmund)
Der Borusse spielt eine wahrlich starke Saison. 16 Treffer gelangen ihm und er kann sowohl auf den Außenpositionen im offensiven Mittelfeld, als auch in der Zentrale spielen.
Lukas Podolski (FC Arsenal)
Ähnlich wie Mesut Özil befindet er sich derzeit in guter Form. Auch wenn Löw viele Optionen für die Offensive hat. Er kann auch in der Sturmspitze auflaufen und bewies in den Tests seinen Willen.
Thomas Müller (FC Bayern München)
Er gehört inzwischen zu den gestandenen Nationalspielern und ist ein wichtiger Baustein für Joachim Löw.
Mario Götze (FC Bayern München)
Nach seinem Wechsel von Borussia Dormund an die Isar stellte er sich sicherlich einen gefestigteren Platz beim Rekordmeister vor. Doch wenn er zuletzt auf dem Feld stand, konnte er überzeugen. Kann auf allen Positionen in der Offensive spielen - auch als "Falsche Neun"
Julian Draxler (FC Schalke 04)
Draxler galt lange als heißer Kandidat für die Nationalmannschaft, spielte zuletzt aber nicht mehr so stark, wie es vielleicht nötig ist für einen Platz im Kader. Dennoch darf er mit nach Brasilien reisen.
Miroslav Klose (Lazio Rom)
Sollte er fit sein, fährt er mit - keine Frage! Er ist der Lieblingsstürmer von Joachim Löw und trotz seines Alters immer noch einer der besten Stürmer Deutschlands.