München. . Bayern hofft, dass der Franzose seine gute Laune bis zum großen Duell mit Real konservieren kann

Der Gang von Arjen Robben hat immer etwas Leichtes und gleichzeitig Entschlossenes. Manchmal überwiegt das eine, manchmal das andere, je nach persönlicher Grundstimmung und allgemeiner Befindlichkeit der Mannschaft. Am Samstag, als der Niederländer um die Ecke kam, – nein, er schoss förmlich durch die große Tür hinter dem Kabinentrakt – verkörperte er die Stimmungslage beim FC Bayern: Erleichtert und entschlossen. Wie ein Motivationstrainer, der seinen Kunden einflößt, nur immer an den Erfolg zu glauben, verbat sich Robben dann auch jegliche Kritik. „Lasst uns nicht negativ denken.“ Robben verlässt sich auf seinen Bauch und der gibt ihm zu verstehen, dass sich der FC Bayern keine Sorgen machen muss am Dienstag beim Halbfinalrückspiel der Champions League gegen Real Madrid. „Sehr gut“ sei sein Gefühl.

Robbens Zuversicht dürfte sich in erster Linie aus der zweiten Halbzeit gegen Werder Bremen speisen, als die Bayern einen 1:2-Rückstand in einen 5:2-Sieg drehten. Die Partie diente vor allem zur Überprüfung der Befindlichkeit. Die Stimmung sei „wichtig“, sagte Thomas Müller. Vor allem bei Franck Ribery hoffte Trainer Pep Guardiola, dass verloren gegangene Spielfreude zurückkommt. Riberys Treffer zum 1:1, sein erster nach sieben torlosen Pflichtspielen, sorgte somit auch für einen kollektiven Jubel. Aber erst in der zweiten Hälfte, als die Münchner Tempo und Passquote erhöhten, drehte auch Ribery auf. „Ich glaube, er hat sich so ein bisschen befreit vom dem Rucksack, den er mit sich herumgetragen hat“, sagte Franz Beckenbauer.

Ein Tor und zwei Vorlagen

Keiner war öfter am Ball als der Franzose, 106 Kontakte zählten die Statistiker, und die von Claudio Pizarro erzielten Bayern-Treffer Nummer zwei und drei bereitete er vor. „Wenn er Selbstvertrauen und gute Laune hat, dann wird er am Dienstag ein super Spiel machen“, sagte Pizarro. „Und in der Kabine hat er eine gute Laune gehabt.“

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Bremen taugt zwar nur bedingt als Madrid-Kopie, aber die Münchner mussten sich es vielleicht einmal wieder selbst beweisen, dass mit hohem Tempo diese letzten Pässe leichter gelingen. Die erste Halbzeit lieferte dazu Anschauungsunterricht, wie es nicht funktionieren wird. Die Bremer Hunt und di Santo konterten zwar langsam im Vergleich zu dem, was die Bayern bei Ronaldo und Bale zu erwarten haben, schafften es aber dennoch, Schaden anzurichten. „Wenn wir den Ball nicht kontrollieren, wenn wir Cristiano, di Maria und die anderen laufen lassen, dann sind sie besser als wir“, weiß Guardiola. Und daran ändert auch Robbens Bauchgefühl nichts.