Madrid. . Nach der 0:1-Niederlage gegen Real Madrid sprachen die Bayern-Spieler von einem guten Spiel ihrerseits. Doch die Bayern hatten in 90 Minuten nur eine richtige Großchance. Zu wenig, für einen Klub, der sich als Weltmarke sieht. Ein Kommentar
Das Wort, das die Fußball-Profis des FC Bayern München nach ihrer 0:1-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Real Madrid am häufigsten benutzten, lautete: Weltklasse. Zusammengefasst sagten sie: “Gegen Real kann man verlieren, Real Madrid ist eine Weltklasse-Mannschaft.”
Stimmt. Und?
Auch die Bayern sind eine Weltklasse-Mannschaft. Der Verein braucht seine Stars, für die er im Laufe der Jahre einen hohen dreistelligen Millionen-Betrag auf den Tisch gelegt hat, nicht für ein Halbfinale im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern oder für ein Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim. Der FC Bayern braucht seine Stars auf dem Rasen und auf der Auswechselbank für diese wenigen Abende im Jahr mit den Knaller-Spielen gegen Real Madrid oder ähnliche Kaliber.
Vermarktungsbüro in New York
Schließlich sieht sich der Klub, wenn vielleicht noch nicht heute, so aber doch in naher Zukunft, als Weltmarke. Genau daher hat der FC Bayern zum Beispiel gerade ein eigenes Vermarktungsbüro in New York eröffnet.
Was der FC Bayern auf seinem weiteren Weg nicht braucht, sind Analysen mit dem Wort “Weltklasse”, die in der Niederlagen wie Entschuldigungen klingen. Der FC Bayern hat sich über Jahrzehnte bewusst sein Mia-san-Mia-Image geschaffen. Darin finden Entschuldigungen und Mitleid keinen Platz.
Natürlich kann man gegen Real Madrid trotz dieses Anspruchs aus dem Wettbewerb fliegen. Fußball ist Sport, und im Sport ist alles möglich. Aber wenn, dann sollte das erhobenen Hauptes geschehen. In den 90 Minuten des Hinspiels gegen Real gab es lediglich eine einzige große Tor-Chance der Bayern durch Mario Götze - das ist für das eigene Selbstverständnis des Klubs einfach zu wenig.