Essen. Wegen der Krise in der Ukraine haben fünf Fußballer den Erstligisten Chornomorets Odessa verlassen. “Die Familien der Spieler waren um ihre Sicherheit besorgt“, teilte der Verein mit. Zudem plant ein 25 Millionen Euro schwerer Brasilianer offenbar seinen Abgang aus Donezk.

Die politisch angespannte Lage in der Ukraine zieht jetzt auch Konsequenzen im Profi-Fußball nach sich. Mit Markus Berger, Pablo Fontanel, Anderson Santana, Franck Dja Jeje und Lorenzo Riera haben gleich fünf Spieler den ukrainischen Erstligisten Chornomorets Odessa mit sofortiger Wirkung verlassen. Alle fünf kamen beim Tabellenfünften regelmäßig zum Einsatz. „Die Spieler und ihre Familien waren um ihre Sicherheit besorgt“, heißt es auf der Homepage des Europa-League-Teilnehmers.

Profi Berger wollte seine Familie rechtzeitig schützen

„Die Situation war für mich und meine Familie unerträglich. Die Lage ist extrem angespannt, man kann sich das gar nicht vorstellen“, sagte Innenverteidiger Markus Berger laut „Kleine Zeitung“ am Dienstag der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der Klub habe den Spielern angeboten, mit ihren Familien das Land zu verlassen. „Hier kann es jede Stunde, jeden Tag passieren. Odessa liegt nur 500 Kilometer von der Halbinsel Krim entfernt, und das spürt man“, schilderte Berger die Lage: „Wir haben ständig in den Nachrichten verfolgt, was es Neues gibt. Wird schon geschossen oder auch nicht, die Leute haben immer etwas anderes vermeldet. Die Situation war so schwierig, dass es Zeit wurde, meine Frau und mein Kind aus der Ukraine rauszubringen."

Weitere Spieler könnten Bergers Beispiel folgen und das Land verlassen. So zeigte sich Offensivspieler Bernard von Schachtjor Donezk im Rahmen des Länderspiels der brasilianischen Nationalmannschaft in Südafrika besorgt. "Es ist kompliziert, die Situation ist angespannt. So weit die Gewalt anfangs auch weg war - die Demonstranten sind längst auch in Donezk angekommen", sagte der 21-Jährige dem brasilianischen Nachrichtenportal "O Globo".

Top-Star Bernard kontaktierte brasilianisches Konsulat

"Wir Spieler haben bereits alle notwendigen Schritte unternommen und unsere Namen im brasilianischen Konsulat hinterlassen. Wir haben Grünes Licht erhalten, das Land jederzeit verlassen zu können", erklärte Bernard. Mit einer vorzeitigen Freigabe seines Vereins rechne er indes nicht. Kein Wunder: Erst vergangenen Sommer war der Techniker für 25 Millionen Euro von Atlético Mineiro nach Donezk gewechselt.