Gelsenkirchen. . Was Real Madrid auf Schalke ablieferte, war eine Demonstration der Stärke. Stärke, die aber nicht von ungefähr kommt, haben doch allein die drei königlichen Doppeltorschützen einen Marktwert von über 200 Millionen Euro. Schalke-Manager Horst Heldt glaubt dennoch, dass die Bayern noch stärker sind.

Wenn es denn einen wunden Punkt bei Real Madrid gibt, dann bohrte Horst Heldt ein kleines bisschen darin herum: „Ich weiß nicht, wie die das geregelt bekommen, bei 500 Millionen Euro Verbindlichkeiten einen für 100 Millionen Euro zu holen“, sagte Schalkes Manager. Aber eines wusste er dann doch ganz genau: Dass seine Klage darüber ohnehin zwecklos ist. „Es regt sich ja keiner darüber auf, weil sich jeder an dem Glanz erfreut.“

Gareth Bale (geschätzt rund 100 Millionen Euro), Cristiano Ronaldo (94 Millionen Euro) und Karim Benzema (29 Millionen Euro): Allein die Ablösesummen der drei Doppel-Torschützen von Real Madrid beim 6:1 auf Schalke zeigt, welche enorme Wucht hinter diesen Königlichen steckt. Diese geballte Klasse findet man so in dieser Form bei keinem anderen, nicht mal bei Bayern München. Neu aber ist, dass es dem italienischen Trainer Carlo Ancelotti in seinem ersten Jahr bei Real Madrid gelungen ist, um diese individuelle Klasse seiner Künstler herum eine großartig funktionierende Mannschaft zu formen. Seit 27 Spielen ist Real nun ungeschlagen und hält in der spanischen Primera Division erstmals seit Jahren den Erzrivalen FC Barcelona auf Distanz. Und der Auftritt auf Schalke war so formidabel, dass sogar Ancelotti von einer „perfekten Nacht“ schwärmte.

Heldt: Bayern ist stärker als Real

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Horst Heldt glaubt, dass Bayern München als einzige Mannschaft der Welt aktuell noch einen Tick stärker als Real sei. Aber die Münchner spielen einen anderen Fußball: Ihr Spiel ist mehr auf Ballbesitz und Kontrolle ausgerichtet. Deswegen lassen die Bayern ihren Gegnern noch weniger Räume, um sich Chancen zu erspielen. Real Madrid ist in der Defensive anfälliger als Bayern – aber in der Offensive mit seiner Rasanz, mit enormer Geradlinigkeit, hohem Tempo und individueller Klasse spektakulärer. „Unser großes Ziel ist es in diesem Jahr, die Champions League zu gewinnen“, verkündete 100-Millionen-Mann Gareth Bale nach der Gala auf Schalke. Und in der Form dieser Sternstunde kann Real tatsächlich sogar den Bayern gefährlich werden.