Frankfurt/Essen. Eintracht Frankfurt hat das Achtelfinale der Europa League verpasst. Im Rückspiel der Zwischenrunde kam der Fußball-Bundesligist am Donnerstagabend gegen den FC Porto trotz einer 2:0-Führung nur zu einem 3:3 (1:0). In der ersten Partie in Portugal hatten die Hessen ein 2:2 erreicht.

Eintracht Frankfurts Traum vom erstmaligen Einzug ins Achtelfinale auf Europas Fußball-Bühne seit 19 Jahren ist brutal geplatzt. Nach einem großen Kampf und einer mitreißenden Partie schieden die Hessen durch ein 3:3 (1:0) gegen den FC Porto aufgrund der Auswärtstorregel unglücklich aus und können sich nun ganz auf den Abstiegskampf in der Bundesliga konzentrieren.

Stefan Aigner (37. Minute) und Alexander Meier (52./76.) hatten die Eintracht ganz nahe in Richtung Achtelfinale geschossen, doch nach den Treffern durch Eliaquim Mangala (58./71.) versetzte Nabil Ghilas in der 86. Minute der aufopferungsvoll kämpfenden Eintracht den K.o. Vor 48 000 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena zeigten die Frankfurter eine noch stärkere Leistung als beim 2:2 im Hinspiel vor einer Woche, wurden gegen den 27-fachen portugiesischen Meister aber trotz eines 2:0- und 3:2-Vorsprungs nicht für ihren Willen und ihre Leidenschaft belohnt.

Auch ohne den verletzten Mittelfeldantreiber Sebastian Rode begann die Eintracht engagiert und offensivfreudig. Auf der Position des künftigen Bayern-Profis spielte Johannes Flum - und hatte nach gut 25 Minuten die erste große Torchance für die Gastgeber. Nachdem kurz zuvor Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp bei einem Kopfball von Eliaquim Mangala etwas unsicher wirkte (26.), kam Flum im Gegenzug im Strafraum frei an den Ball, schoss jedoch weiter über das Tor (27.).

Feiner Eintracht-Spielzug führt zum 1:0

In packenden Europapokal-Spiel dauerte es nur zwei Minuten bis zur nächsten Tormöglichkeit. Doch Hector Herrera verzog aus Nahdistanz per Kopf (29.). Als es gerade etwas ruhiger zu werden schien, starteten die Frankfurter einen wunderbaren Angriff über mehrere Stationen. Tranquillo Barnetta legte ein Zuspiel von Pirmin Schwegler per Hacke auf Sebastian Jung. Dessen Flanke von der rechten Außenbahn legte Alex Meier per Kopf auf Aigner ab, und dieser überwand Portos Keeper Helton halb mit der Sohle, halb mit dem Außenrist.

"Wir haben mit dem nötigen Herz und der nötigen Entschlossenheit dagegengehalten", analysierte Vorstandschef Heribert Bruchhagen das Geschehen in den ersten 45 Minuten zur Pause im TV-Sender Sky. Tatsächlich waren die nominell stärker besetzten Portugiesen permanent gefährlich. Danilo prüfte mit einem Schlenzer aus der Distanz Frankfurts Schlussmann Trapp, der im Nachfassen hielt (43.). Mit der etwas glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0-Führung im Rücken startete der Bundesliga-Dreizehnte in die zweite Hälfte.

Und es ging vielversprechend weiter. Nach feinem Zuspiel von Aigner versuchte es Joselu aus der Distanz per Direktabnahme, schoss aber knapp über das Tor (47.). Fünf Minuten später führte ein weiterer sehenswerter Angriff zum 2:0. Carlos Zambrano bediente Barnetta mit einem weiten Pass. Der Schweizer legte quer auf Meier. Dieser musste nur noch ins leere Tor schieben.

Jungs Schuss auf der Linie geblockt

"Turin, Turin, wir fahren nach Turin", sangen die euphorisierten Eintracht-Fans in Anspielung auf das Europa-League-Endspiel am 14. Mai in Italien. Doch Porto gab nicht auf. Nach Flanke von Ricardo Quaresma ließ Mangala Frankfurts Torwart Trapp keine Abwehrmöglichkeit. Kurz darauf war er bei einem Schuss von Maicon zur Stelle (62.). Das mögliche 3:1 hatten die Hessen zwei Minuten zuvor verpasst, als Varela den Schuss von Jung auf der Linie abblockte.

Dann aber schlug der 27-fache portugiesische Meister wieder durch Mangala zu. Meier krönte seine Leistung mit seinem zweiten Treffer per Volley-Aufsetzer. Doch vier Minuten vor Schluss wurde die Frankfurter Feierlaune brutal im Keim erstickt. (dpa)