Costa do Sauipe. Nach der Auslosung der Vorrundengruppen am Freitag will Bundestrainer Joachim Löw die Planung für die WM 2014 in Brasilien abschließen. Als Unterkunft stehen ein Hotel in Salvador und eine Unterkunft in Sao Paolo zur Auswahl. Beide Anlagen will die DFB-Delegation am Wochenende erneut inspizieren.

Nach der WM-Auslosung ist vor der Quartier-Entscheidung. Joachim Löw will die nächste wichtige Etappe auf dem Weg zum lange ersehnten vierten WM-Titel angehen - gemeinsam mit Teammanager Oliver Bierhoff will der Bundestrainer endlich die Planung für das Turnier vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 abschließen.

Noch in Brasilien soll eine Entscheidung über das Basis-Quartier fallen, nach der Rückkehr nach Deutschland am Dienstag auch das Vorbereitungsprogramm konkretisiert werden. Bislang stehen nur einige Eckdaten. Die Ergebnisse wird Löw wohl am Ende der kommenden Woche vorstellen, die FIFA-Frist bezüglich des WM-Quartiers läuft noch bis zum 18. Dezember.

Salvador oder Sao Paolo

Im Vordergrund steht für Löw und sein Team nach der Zeremonie am Freitagabend in Costa do Sauipe deshalb, die viel diskutierte Frage des Mannschaftshotels in Brasilien zu klären. Zur Auswahl stehen nach mehreren Vorbesichtigungen - Bierhoff und Co. waren insgesamt 26.000 Kilometer gereist und hatten acht Quartiere unter die Lupe genommen - noch ein Hotel in Salvador und eine Unterkunft in Sao Paolo. Beide Anlagen will die DFB-Delegation am Wochenende noch einmal inspizieren.

Klar ist bisher nur, welche Kriterien die noble Unterkunft für die deutsche Nationalmannschaft erfüllen muss: perfekte Trainingsbedingungen, ein Flughafen in der Nähe und eine möglichst zentrale Lage. Wichtig sei aber vor allem auch, unterstrich Bierhoff, "dass sich die Mannschaft wohlfühlt und sich ein Teamgeist entwickeln kann".

Schon seit Monaten sind die Verantwortlichen der DFB-Auswahl damit beschäftigt, für Kapitän Philipp Lahm und dessen Kollegen die idealen Voraussetzungen zu schaffen. Angesichts der schwierigen Bedingungen in Brasilien, auf die Löw schon länger hinweist, sei "die Organisation noch wichtiger", sagte Bierhoff. Löw hatte bereits nach seinem Besuch im Sommer beim Confed Cup von der 'größten Herausforderung der letzten zehn Jahre' gesprochen.

Trainingslager in St. Leonhard

Um diese Herausforderung zu meistern, überlassen Löw und Bierhoff auch in der Vorbereitung nichts dem Zufall. Der Weg zum Titel beginnt nach dem letzten Bundesligaspieltag (10.5.) am 13. Mai mit einem Benefizspiel in Mainz gegen Polen. Danach werden die Spieler voraussichtlich ein paar Tage zur Regeneration freibekommen, ehe die DFB-Auswahl vom 20. bis zum 30. Mai ein Trainingslager in St. Leonhard in Südtirol bezieht. Anders als zuletzt sind Spielerfrauen und -freundinnen diesmal nicht erwünscht, um die Konzentration möglichst hoch zu halten.

Problematisch könnte es für Löw jedoch wieder werden, sollte(n) eine bzw. sogar wieder zwei deutsche Mannschaft(en) das Finale der Champions League am 24. Mai erreichen. In diesem Fall wäre die Vorbereitung auf Brasilien erneut massiv gestört. Schon 2010 und 2012 hatte die Endspiel-Teilnahme des FC Bayern die Pläne des Bundestrainers durcheinandergebracht.

Offen ist noch der Gegner für den letzten Test auf deutschem Boden am 31. Mai oder 1. Juni in Mönchengladbach. Danach beginnt für die DFB-Stars ihre große Südamerika-Tour. "Ich denke, dass es dabei bleiben wird, schon Anfang Juni nach Südamerika zu fliegen, um uns möglichst gut anpassen zu können", sagte Löw. Erste Station ist möglicherweise Uruguay mit einem Länderspiel gegen den zweimaligen Weltmeister. Derzeit spiele man mehrere Möglichkeiten durch, sagte der 53-Jährige dazu.

"Die Uhren ticken dort anders"

Doch egal, wohin es letztendlich geht - die Spieler sollen im Vorfeld des Turniers möglichst lange Zeit haben, sich auf die ungewohnten Bedingungen in Südamerika einzustellen. Doch schon jetzt will Löw keine Ausreden gelten lassen. "Jeder muss sich auf den Fußball konzentrieren und alles andere komplett ausblenden. Die Uhren ticken dort anders. Da ist es laut, da ist es heiß. Aber wer Weltmeister werden will, muss das alles verdrängen. Ich bin mir aber sicher, dass wir das bewältigen", sagte er.

Die Anreise ins WM-Basisquartier hängt schließlich vom Termin des ersten Gruppenspiels ab, soll aber zwischen dem 7. und 11. Juni erfolgen - die Abreise aus Brasilien möglichst am 14. Juli. Am 13. Juli steigt in Rio de Janeiro das Finale. (sid)