Piräus/Bukarest. Mit dem Heimsieg gegen Rumänien haben sich Griechenlands Fußballer eine starke Ausgangsposition in den WM-Playoffs verschafft. Die Vorfreude auf Brasilien ist im Land fast grenzenlos.
Die WM-Vorfreude in Griechenland kennt keine Grenzen. Dass die Teilnahme an der Fußball-WM in Brasilien im Playoff-Rückspiel gegen Rumänien am Dienstag in Bukarest noch einmal in Gefahr geraten könnte, kann sich im Land niemand vorstellen. "Die Griechen hungern, aber zur WM fahren sie", hieß es am Sonntag bei "Goal" in Anspielung auf die wirtschaftliche Lage in dem Eurokrisenland. Mit dem 3:1 in der ersten Begegnung am Freitag in Piräus stürzte das Team von Nationaltrainer Fernando Santos das Land in einen wahren Freudentaumel. "Wir haben mit ihnen Samba getanzt!", titelte die Zeitung "Sport Day".
Bei so viel Überschwang fiel es den Akteuren schwer, ihre Sicht auf die Bedeutung des Sieges gegen die schwachen Rumänen zu vermitteln. "Nichts ist entschieden, wir müssen einen klaren Kopf bewahren", warnte Coach Santos vor der Reise zum Rückspiel. "Wir sind nach diesem Sieg vorn, trotzdem haben wir erst die Hälfte des Weges zurückgelegt", erklärte der Portugiese. Seinem erklärten Ziel aber, den von der Finanzkrise geplagten Griechen mit der WM-Teilnahme ein Geschenk zu machen, ist Santos ein gutes Stück näher.
Zuversichtlich äußerte sich Konstantinos Mitroglou, der die Partie in Piräus mit zwei Treffern fast im Alleingang entschied: "Nach Bukarest fahren wir nicht mit dem 3:1 im Hinterkopf, sondern um wieder zu siegen!", sagte der Angreifer "Sport Day". Für die Hellenen könnte sich somit Geschichte wiederholen. 2009 hatte Griechenland unter Trainer-Altmeister Otto Rehhagel in zwei Playoff-Spielen gegen die Ukraine das Ticket zur WM-Endrunde nach Südafrika gesichert. Zu den wenigen Mahnern zählte Dimitrios Salpingidis. "Lassen wir das Feiern lieber für den Dienstag", knurrte der Torschütze zum 2:1.
Rumänien wartet seit 1998
Den Rumänen machte in Piräus nur das zwischenzeitliche 1:1 von Bogdan Stancu etwas Hoffnung. Ein Treffer, der in der Endabrechnung noch viel wert sein könnte. "Es wird nicht einfach", befand Nationaltrainer Victor Piturca. Seit 1998 wartet Rumänen auf eine WM-Teilnahme, die goldenen Zeiten mit Mittelfeld-Genie Gheorghe Hagi sind lange vorbei. "In dieser Situation wird es sehr schwierig, uns zu qualifizieren", gestand Piturca. Ein bisschen Trotz jedoch hatte sich der Coach durchaus bewahrt: "Wir haben aber noch eine Chance, und die müssen wir versuchen zu nutzen." (dpa)