London. . England gewann das Zitterspiel gegen Polen mit 2:0. Auch Spanien und Russland fahren zur Weltmeisterschaft nach Brasilien. Bosnien-Herzegowina schafft es erstmals zu einer WM und schreibt damit Fußball-Geschichte. Bundesliga-Profi Vedad Ibisevic sorgte mit seinem Treffer für Jubelfeiern in Sarajevo.
Bosnien-Herzegowina fährt erstmals zu einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dank des Treffers von Bundesliga-Profi Vedad Ibisevic zum 1:0 (0:0) in Litauen behauptete der multi-ethnische Balkan-Staat Platz eins in der Gruppe G, löste damit aber nur in einem Teil des Landes Freude aus. England überstand erfolgreich das Zittern im Fernduell mit der Ukraine und reist nach einem 2:0 (1:0) gegen Polen ebenso nach Brasilien wie Welt- und Europameister Spanien, der 2:0 (1:0) gegen Georgien gewann. Auch Russland qualifizierte sich für die WM-Endrunde. Den Russen reichte am Dienstag ein 1:1 (1:0) in Aserbaidschan zum Gruppensieg.
Verfolger Portugal muss trotz des abschließenden 3:0 (2:0) gegen Luxemburg wie Griechenland über den Umweg Relegation Mitte November versuchen, sich für die WM-Endrunde zu qualifizieren. An den Playoffs nehmen auch Frankreich, Island, Rumänien und die Ukraine teil. Schon am vorletzten Spieltag am vergangenen Freitag hatten sich Schweden und Kroatien in ihren Gruppen jeweils den zweiten Platz gesichert. Dänemark muss als schlechtester Gruppenzweiter zuschauen.
Aus Europa hatten sich neben Deutschland zuvor auch schon Italien, Niederlande, Schweiz und Belgien das Ticket für die WM vom 12. Juni bis 13. Juli gesichert.
29 Tore hatte Bosnien-Herzegowina in den vorherigen neun Qualifikationsspielen verbucht - doch in der entscheidenden Partie in Kaunas wollte lange kein Treffer fallen. Erst in der 68. Minute erlöste Stürmer Ibisevic vom VfB Stuttgart seine Auswahl. Bosnien-Herzegowina (25) liegt mit dem besseren Torverhältnis vor den punktgleichen Griechen, die Liechtenstein 2:0 (1:0) schlugen.
Spontane Jubelfeiern in Bosnien
Trainer Safet Susic und einige Spieler waren nach der Partie von ihren Gefühlen überwältigt und weinten angesichts des Erfolgs. "Danke an alle, die nun feiern", sagte der frühere Bundesliga-Profi Edin Dzeko, der Ibisevic' Treffer vorbereitete. "Wir haben die Macht von Bosnien-Herzegowina gezeigt." Daheim in Sarajevo gab es spontane Jubelfeiern, die Mannschaft wurde noch in der Nacht daheim erwartet.
Im Wembley-Stadion verteidigte das Fußball-Mutterland durch einen Kopfballtreffer von Torjäger Wayne Rooney (42.) und ein spätes Tor von Kapitän Steven Gerrard (88.) Platz eins in der Gruppe H und vermied eine Wiederholung seines Alptraums von 1973, als Polen den Engländern den Weg zur WM 1974 versperrte. Einen einzigen Punkt Vorsprung hat England (22) vor der Ukraine (21/8:0 in San Marino).
Titelverteidiger Spanien holte sich in der Gruppe I vor Frankreich den Sieg. Die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque blieb ungeschlagen und verwies Frankreich mit drei Zählern Vorsprung auf den zweiten Platz. Die Equipe Tricolore besiegte - eingeleitet durch einen Treffer von Franck Ribéry (8.) - Finnland zum Abschluss 3:0 (1:0), konnte den Rückstand auf Spanien aber nicht mehr wettmachen.
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Die Portugiesen hatten in Coimbra auch ohne den gelbgesperrten Cristiano Ronaldo erwartungsgemäß wenig Probleme gegen Außenseiter Luxemburg, der nach einer Roten Karte für Aurelien Joachim rund eine Stunde in Unterzahl spielte. Für die Russen bereitete ein früher Treffer von Roman Schirokow (15.) beim von Berti Vogts trainierten Aserbaidschan den Weg zur WM-Endrunde. Nach einer Roten Karte nur zu zehnt glich der Gastgeber durch Vagif Javadov aber noch aus (90.).
In der Gruppe E von WM-Teilnehmer Schweiz bewahrte sich Island mit einem 1:1 (1:1) in Norwegen und dem damit verbundenen zweiten Platz seine Chance auf die WM-Teilnahme. Hinter den Niederlanden setzte sich Rumänien mit einem 2:0 (1:0) gegen Estland auf den Relegationsrang (19) und verbaute somit Ungarn und der Türkei den Weg nach Brasilien. Dänemark nützten auch sechs Tore gegen Malta nichts. (dpa)