Essen. Der emotionale Bruch mit dem FC Barcelona kommt für den neuen Bayern-Trainer Pep Guardiola zum richtigen Zeitpunkt. Denn bei einem möglichen Wechsel des Barca-Spielers nach München stünde Guardiola nicht mehr allein als der böse Bube da. Ein Kommentar.
Die Kunde vom Zoff zwischen Pep Guardiola und Barcelona ist über einen Umweg nach Deutschland gelangt. Erst haben spanische Journalisten die im Katalanischen gehaltene Rede des Bayern-Trainers verarbeitet, dann wurden deutsche Journalisten auf deren explosiven Gehalt aufmerksam. Und schon, bumm, war das Thema am Freitag plötzlich unglaublich präsent: Guardiola bricht mit der Ex.
Guardiolas Ärger schafft Distanz zur "alten Liebe"
Interessant ist an diesem Fall im Land der nachrichtlichen Zweitverwertung allerdings eigentlich nur eine kleine Spekulation über die Frage: Warum hat sich der Trainer gerade zu diesem Zeitpunkt dermaßen heftig aus der emotionalen Bindung zum ehemaligen Klub verabschiedet? Als Antwort ist natürlich möglich: Er musste seinem Ärger Luft machen. Dass Guardiola, der einst erklärt hatte, er werde nicht im alten Revier wildern, die Bayern aufforderte, den hoch talentierten Thiago Alcantara quasi für Kleingeld von Barca zu erwerben, lässt aber auch noch eine andere Antwort zu.
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In kriselnden Ehen kennt man Lösungs-Strategien dieser Natur. Es braucht Distanz, um zum eigenen Vorteil gegen die frühere Liebe handeln zu können? Kann man ja, bewusst, weniger bewusst, für sorgen. Doch im Fußball, wie sieht es da aus? Nun: Mit einer Vorstellung vom Guardiola-Ärger im Hinterkopf würde beim wahrscheinlichen Thiago-Wechsel immerhin nicht mehr jeder Anhänger der Katalanen den Trainer für den bösen Buben halten.