Bochum. Trotz einer 3:0-Halbzeitführung hat Borussia Mönchengladbach am 1. Spieltag der Bundesliga einen Sieg in Bochum verpasst. Am Ende stand es 3:3, Bochums Azaouagh traf doppelt.
Borussia Mönchengladbach hat beim Debüt von Trainer Michael Frontzeck in einem Nervenspiel bei Angstgegner VfL Bochum einen Auftaktsieg leichtfertig vergeben. Die Borussia kam in einem spektakulären Duell mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten trotz einer 3:0-Führung zur Halbzeit nicht über ein 3:3 hinaus und wartet nun mehr seit 13 Spielen auf einen Sieg gegen die Bochumer.
Die Gäste hatten nach einer ersten Halbzeit wie aus einem Guss schon wie die sicheren Sieger ausgesehen. Nach Toren des bis dahin überragenden Neuzugangs Juan Fernando Arango (19.), Roberto Colautti (26.) und Roel Brouwers (40.) führte die Frontzeck-Elf nach 45 Minuten gegen erschreckend schwache Bochumer schon mit 3:0, nur um das sichere Polster nach der Pause innerhalb von 18 Minuten zu verspielen.
Mimoun Azaouagh mit zwei sehenswerten Distanzschüssen in den Winkel innerhalb von nur 48 Sekunden (51., 52.) und Stanislav Sestak (63.) sorgten für den dann verdienten Ausgleich des VfL. Gladbachs Abwehrchef Dante hatte in der 60. Minute nach einer Notbremse gegen Sestak die Rote Karte gesehen.
"So eine erste Halbzeit ist unentschuldbar. Egal, was jetzt passiert - das war der Hammer", sagte VfL-Manager Thomas Ernst zur Halbzeit. Die überragenden Gladbacher spielten die Gastgeber förmlich an die Wand und hätten noch das eine oder andere Tor mehr erzielen können. Vor allem die Neuzugänge Arango und Raul Bobadilla rissen die gut 10.000 Gladbacher Fans unter den 29.766 Zuschauern zu Begeisterungsstürmen hin. Die Bochumer Anhänger riefen dagegen schon nach 40 Minuten "Wir haben die Schnauze voll".
Doch der VfL kam wie verwandelt aus der Kabine und versöhnte die Fans mit unbändigem Kampfgeist. Nach den beiden sehenswerten Azaouagh-Toren lagen bei der zuvor so starken Borussia die Nerven blank. Spätestens nach der Roten Karte gegen Dante spielte Bochum auf ein Tor. Frontzeck stabilisierte mit den Einwechslungen von Marco Reus, Thomas Kleine und Tony Jantschke etwas die Defensive.