Salvador da Bahia. Nach der spielerischen Demütigung gegen Spanien hat sich Uruguay mit einem 2:1 gegen Nigeria beim Confed Cup zurückgemeldet. Und das mit einem Siegtor von Jubilar Diego Forlan.
Unter einem Arm der Spielball, im anderen die "Man of the Match"-Trophäe: Diego Forlan hatte nach dem Sieg der Uruguayer gegen Nigeria beim Confed Cup "schwer" zu tragen - und wirkte doch wie von einer Last befreit. Endlich wieder ein Tor für die "Celeste", sein 34., und das auch noch im Jubiläumsspiel des Ausnahmefußballers.
"Ich bin super glücklich, ein wichtiges Tor erzielt zu haben, in einem besonderen Spiel für mich, und das noch bei einem Turnier wie dem Confed Cup", sagte die Nummer 10 des Südamerika-Meisters nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg. Fast ein Jahr, genau gesagt elf Spiele, hatte der 34-Jährige nicht mehr für sein Land getroffen. Ausgerechnet beim 100. Einsatz für den zweimaligen Weltmeister platzte der Knoten.
Forlan und die Afrikaner - das ist ein besonderes Kapitel in der Erfolgsgeschichte von "Cachavacha", dessen Wuschelkopf und die lange Nase ihm den Spitznamen einer Hexen-Zeichentrickfigur einbrachten. Bei der WM 2002 ein Tor gegen Senegal (3:3), 2010 in Südafrika zwei gegen den WM-Gastgeber (3:0), eins im denkwürdigen Viertelfinale gegen Ghana (1:1, 4:2 i.E.). Und Nigeria war am Donnerstag in der Arena Fonte Nova das nächste Opfer.
"Ein Spieler mit einem hohen Grad von Professionalität", lobte "Uru"-Trainer Oscar Tabarez. Und hob hervor: "Er respektiert immer die Entscheidung des Trainers. Viele Außenstehende sagen, dass wir mit sieben Spielern angreifen sollen. Das geht natürlich nicht."
Deshalb war Forlan, der mittlerweile in Brasilien bei Internacional Porto Alegre spielt, zuletzt auch nur zweite Wahl. Mancher in der Heimat hatte ihn abgeschrieben. In der vergangenen Saison, Forlan stand noch bei Inter Mailand unter Vertrag, war er häufig verletzt. Der kriegt die Kurve nicht mehr, er sollte besser aufhören, moserten einige.
Beide Teams noch mit Chancen aufs Halbfinale
Gegen Nigeria beim ersten Turnierspiel in Salvador da Bahia durfte er nach dem fürchterlichen Auftakt gegen Spanien aber wieder ran. Hinter den Spitzen Edinson Cavani und Luis Suarez, der mit 33 Toren Forlan den Platz als Rekordtorschütze Uruguays streitig macht, agierte der beidfüßige Techniker als Spielmacher, leitete das 1:0 durch Kapitän Diego Lugano (19.) ein und brachte die Südamerikaner nach Nigerias Ausgleich durch John Obi Mikel (37.) mit seinem Tor in der 51. Minute auf die Siegerstraße. Nicht schlecht für einen "alten Mann".
Beide Mannschaften haben drei Punkte und sind noch im Rennen um ein Halbfinal-Ticket. "Ein Ausscheiden wäre eine Katastrophe gewesen. Jetzt heißt es ausruhen und sehen, wer gegen Tahiti aufläuft", sagte der Jubilar, bevor er "vollbepackt" in den Mannschaftsbus einstieg.
Zum Vorrundenabschluss am Sonntag gegen den Außenseiter Tahiti fehlt Uruguay auf jeden Fall Lugano, der seine zweite Gelbe Karte sah. Nigeria bekommt es mit dem zwei Mal erfolgreichen Spitzenreiter der Gruppe B, Welt- und Europameister Spanien, zu tun. Da alle Mannschaften mit Ausnahme von Tahiti noch auf sechs Zähler kommen können, ist noch kein Team für die Vorschlussrunde qualifiziert.