Berlin. Als erste deutsche Mannschaft hat der FC Bayern unter Trainer Jupp Heynckes das Triple gewonnen. Sein Nachfolger Pep Guardiola wird nun versuchen, diesen Triumph zu einer Münchner Ära auszuweiten. Das dürfte allerdings keine leichte Aufgabe werden. Ein Kommentar.
Der FC Bayern hat es geschafft. Das Triple ist perfekt, die Münchener residieren nun für diesen Moment auf dem Königsthron des europäischen Fußballs; und ohne Übertreibung ist der kontinentale König auch zugleich der herrschende Regent der Fußball-Welt.
Schon morgen wird vergessen sein, dass dieses 3:2 im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart eine leicht irrwitzige Note hatte, die Partie ganz sicher nicht der Höhepunkt oder das Abbild der Münchener Leistungsfähigkeit war. Geschenkt. Am Ende stehen für die Weiter-immer-weiter-Bayern drei Titel im einem Jahr. Ein deutsches Novum. Respekt und herzlichen Glückwunsch!
Wie groß diese Mannschaft, ihr Trainer, diese Saison war, lässt sich in diesem Moment, am Ende dieser Spielzeit noch nicht einmal absehen. Die Frage, wie diese Mega-Bayern der Spielzeit 2012/2013 in der Fußball-Geschichte angesiedelt werden, entscheidet sich in der Regel erst ein oder gar zwei Generationen später. Ist diese Mannschaft nun größer als die vergötterte 70er-Jahre-Bayernelf um Maier, Müller, Beckenbauer? Der Mensch ist immer versucht, in Ranglisten und Klassements zu denken. Dabei ist dieser Vergleich unsinnig. Jede Zeit hat ihre Überflieger, ihre Helden, ihre ganz eigene Geschichte – und die aktuellen Bayern, daran besteht kein Zweifel, haben Historisches, Bleibendes geschaffen, dessen man sich noch lange, sehr lange erinnern wird.
Und jetzt? Jetzt geht es für den neuen Bayern-Trainer Pep Guardiola darum, diesen totalen Triumph zu einer Münchner Ära auszuweiten. Das ist eine verdammt kniffelige Aufgabe. Das fußballerische Vermögen dafür ist selbstredend vorhanden, aber lässt sich diese manische Titel-Besessenheit der Bayern konservieren?
Der FC Bayern hat in Laufe dieser Saison ganz sicher viele neue Anhänger gewonnen. Aber selbst all` jene neutralen Beobachter, die den Bayern nun im Lichte ihrer Leistungen das Triple, diesen historischen Erfolg, mit reinem Gewissen gönnten, werden alsbald (zumindest klammheimlich) wieder darauf warten, dass ein Klub kommt, um den ewig siegenden Bayern Paroli zu bieten. Denn jetzt ist Geschichte geschrieben worden – und nun wird es auch wieder Zeit, dem Fußball zu verleihen, was seinen Charme ausmacht: die Spannung und den Reiz, dass vorher niemand weiß, wie das Spiel ausgeht.
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