Rom. Gemeinsam mit ein paar Vertretern der neapolitanischen Mafia soll Mario Balotelli, Stürmerstar des AC Mailand, vor drei Jahren zum Spaß als Drogendealer in Aktion getreten sein. Dies erfuhren italienische Medien am Rande eines Geldwäsche-Prozesses. Balotelli wehrt sich bei Twitter gegen diese Vorwürfe.
Starstürmer Mario Balotelli sorgt in seiner Heimat Italien mal wieder für Schlagzeilen - mit einem schlechten Scherz. Der 22 Jahre alte Fußball-Nationalspieler vom AC Mailand soll vor drei Jahren mit zwei Bossen der Camorra, dem neapolitanischen Arm der Mafia, aus Spaß als Drogendealer in Aktion getreten sein.
Der Vorfall hat sich angeblich in Neapels berüchtigtem Viertel Scampia abgespielt. Dies berichtet die neapolitanische Tageszeitung 'Il Mattino' und beruft sich auf Justizkreise. Ein abtrünniger Mafioso soll den Staatsanwälten im Rahmen der Untersuchung wegen Geldwäsche davon berichtet haben.
Balotelli wehrt sich bei Twitter gegen die Dealer-Vorwürfe
Balotelli hatte sich im Juni 2010 mit Salvatore Silvestri und Biagio Esposito, Spitzenvertreter von zwei prominenten Camorra-Clans, fotografieren lassen - ein Eklat. Dass 'Super Mario' auch Drogen verkauft haben soll, war jedoch nicht bekannt und wurde von Balotelli auf Twitter heftig dementiert. Der Stürmer griff die Medien an. "Jetzt verkaufe ich sogar Drogen! Schämt Euch! Ihr nutzt meinen Namen für Eure Einschaltquoten aus", protestierte er.
Italien-Coach Prandelli äußerte sich nicht zu den Vorwürfen gegen Balotelli
Der aus Ghana stammende Spieler mit italienischen Adoptiveltern hatte bisher stets behauptet, nicht gewusst zu haben, dass seine Begleiter im Viertel Scampia Bosse seien. Balotelli ist derzeit von Rückenproblemen belastet und wird beim Testspiel der italienischen Nationalmannschaft am Freitag gegen San Marino in Bologna ausfallen.
Nationalcoach Cesare Prandelli wollte die Vorwürfe gegen Balotelli nicht kommentieren. "Mario hat darauf geantwortet, es gibt dazu nichts zu sagen", so Prandelli. (dpa)