Boca Raton. Auch ohne ihre Topstars aus München und Dortmund kann die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihre Fans begeistern. Nach einem Blitzstart besiegte die zusammengewürfelte DFB-Auswahl am Mittwoch in Boca Raton zum Auftakt der USA-Reise das Team aus Ecuador mit 4:2 (4:1).

Auch ein deutsches B-Team kann sich in einen Rausch spielen. Die Verlegenheitself von Joachim Löw kam bei ihrem ersten Spiel auf der USA-Reise gegen den Weltranglisten-Zehnten Ecuador nach einem Blitzstart zu einem beachtlichen 4:2 (4:1)-Erfolg. Im Football-Stadion der Florida Atlantic University in Boca Raton sprühte die Mannschaft trotz des Fehlens von 15 Topspielern von Bayern München, Borussia Dortmund und Real Madrid in der ersten Halbzeit vor unglaublicher Spielfreude. Lukas Podolski (1., 17.), der vor der Partie von Teammanager Oliver Bierhoff noch wegen eines „Jahres des Stillstandes“ in den Mittelpunkt einer Leistungsdebatte gestellt wurde, und Lars Bender (4., 24.) schossen je zwei Tore. Podolski erzielte nach neun Sekunden das früheste Tor, seitdem in der deutschen Länderspiel-Geschichte das Spielgeschehen in Sekunden erfasst wird. Der Offensivspieler des FC Arsenal überholte in seinem 109. Länderspiel mit nun insgesamt 46 Treffern in der DFB-Torschützenliste den Münchner Karl-Heinz Rummenigge.

Debütanten Sam und Kruse spielten von Beginn an

Das zweite Aufeinandertreffen gegen die Südamerikaner nach dem mit 3:0 gewonnenen WM-Gruppenspiel 2006 in Berlin war für Bundestrainer Löw vor allem in den ersten 45 Minuten die helle Freude. Schon Ende der ersten Halbzeit und dann verstärkt im zweiten Durchgang geriet die zusammengewürfelte Auswahl mit den Neulingen Sidney Sam (Leverkusen) und Max Kruse (Freiburg) aber unter Druck. HSV-Torwart Rene Adler, der Manuel Neuer ersetzte, zeichnete sich mehrmals mit herausragenden Paraden aus, nachdem er in der 45. Minute von Manchester-United-Star Luis Antonio Valencia bezwungen worden war. Sechs Minuten vor Schluss fiel das 4:2 durch Walter Ayovi nach Freistoß wegen eines Stellungsfehlers der Abwehrmauer. In der Schlussphase kamen Nicolai Müller (Mainz) Philipp Wollscheid (Leverkusen) als Neulinge Nummer drei und vier zum Einsatz.

Löws Startelf setzte alles um, was sie in der Hitze im Training in der Barry-Universität in Miami seit dem vorigen Mittwoch erarbeitet hatte. Für die WM 2014 in Brasilien wird Löw einige interessante Kandidaten entdeckt haben. Der künftige Gladbacher Kruse entsprach als Sturmspitze genau dem Anforderungsprofil des Bundestrainers, der sich auf der Position einen beweglichen, „mitspielenden“ Angreifer wünscht. Voll überzeugend agierten auch der Leverkusener Bender als defensiver Mittelfeldspieler, der pfeilschnelle Sam, Rückkehrer Marcell Jansen als Linksverteidiger, Adler und Podolski.

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Die vom DFB befürchtete Hitzeschlacht blieb aus, denn das Wetter war umgeschlagen. Der von heftigem Regen begleitete Sturm vom Vormittag hatte sich zur Anstoßzeit um 14.30 Uhr gelegt, bei bewölktem Himmel herrschten schwüle 25 Grad. Für Sonntag in Washington gegen die USA, wenn der WM-Dritte zum 100-Jahre-Jubiläum des US-Fußballverbandes auf das USA-Team trifft, wird in den Vorhersagen Hitze von rund 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit erwartet. In der Partie kommt es zum Duell zwischen Löw und seinem ehemaligen Chef Jürgen Klinsmann, der als Trainer die US-Auswahl betreut.

Ecuador steht auf dem zehnten Platz der Weltrangliste

Gegen Ecuador setzte Löw auf eine kleine Blockbildung, indem er je drei Profis von Schalke 04 (Höwedes, Neustädter, Draxler), des Hamburger SV (Adler, Jansen, Westermann), je zwei von Leverkusen (Bender, Sam) und Arsenal (Podolski, Mertesacker) und einen aus Freiburg (Kruse) setzte. Die Elf präsentierte sich nach den Trainingseinheiten erstaunlich homogen, was auch für eine hohe Qualität des Trainerstabes spricht. Und die Deutschen waren sehr schnell und aggressiv. Sofort nach dem Anstoß bekamen Ecuador dies zu spüren. Podolski jagte Gabriel Achilier den Ball ab und schoss zum 1:0 ein. Bender war als nächster an der Reihe. Noch nie hatte es nach vier Minuten in einem Länderspiel unter Löws Regie eine 2:0-Führung gegeben. Bender war von seinem Klubkamerad Sam mit einem perfekten Pass bedient worden. Mit kräftigen Schüssen erzielten der Ex-Kölner Podolski und Bender auch ihre zweiten Tore gegen den Torwart Maximo Banguera, der mit seiner Kappe wie ein Kicker von der Freizeitwiese aussah und völlig überfordert schien. Die vielen in gelbe Trikots gekleideten Fans unter den 5.000 Zuschauern waren bitter enttäuscht.

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Denn auch viele Feldspieler der Südamerikaner boten völlig indiskutable Leistungen. Dass das Team auf den zehnten Weltranglistenplatz geklettert ist und in der WM-Qualifikation in Südamerika unter zehn Teams auf Platz zwei liegt, ist wohl damit zu begründen, dass es seine Heimspiele in der 2.850 Meter hoch gelegenen Hauptstadt Quito austrägt, wo den Gegnern buchstäblich die Luft ausgeht. In der zweiten Halbzeit baute die deutsche Mannschaft ab – wegen des Kraftverlustes nach dem intensiven Training, dem hohen Tempo im ersten Abschnitt und vielen Wechseln. Der Bremer Aaron Hunt und der Leverkusener Andre Schürrle brachten keine neuen Impulse. Schwachstelle in der Abwehr war Heiko Westermann, aber auch andere hatten nun mit dem wach gewordenen Gegner plötzlich ihre Schwierigkeiten. Nun war es Adler wie beim 2:1 in Frankreich im Februar, der bis auf den Gegentreffer von Walter Ayovi (84.) eine Vorstellung von Weltklasse-Qualität bot und den erfreulichen Erfolg sicherte.

Nationalelf gewinnt 4:2

Deutschland besiegte Ecuador in Boca Raton mit 4:2. Lars Bender und Lukas Podolski erzielten jeweils zwei Tore.
Deutschland besiegte Ecuador in Boca Raton mit 4:2. Lars Bender und Lukas Podolski erzielten jeweils zwei Tore. © REUTERS
Deutschland besiegte Ecuador in Boca Raton mit 4:2. Lars Bender und Lukas Podolski erzielten jeweils zwei Tore.
Deutschland besiegte Ecuador in Boca Raton mit 4:2. Lars Bender und Lukas Podolski erzielten jeweils zwei Tore. © dpa
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Deutschland besiegte Ecuador in Boca Raton mit 4:2. Lars Bender und Lukas Podolski erzielten jeweils zwei Tore. © Bongarts/Getty Images
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