Barcelona. Sechs Spieler des FC Bayern München haben eine Gelbsperre für das mögliche Finale der Champions League am 25. Mai in London zu befürchten. Es könnte zum Beispiel Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger treffen. Trainer Jupp Heynckes setzt im Halbfinal-Rückspiel beim FC Barcelona trotzdem auf seine beste Elf.

Er hat mit den Tränen gekämpft, damals in den Katakomben des Madrider Benabeu-Stadions. Alle Welt wollte von Holger Badstuber wissen, wie es sich anfühlt, mit dem FC Bayern grade das Champions-League-Finale erreicht zu haben – und dort dann, wegen der Gelben Karte im Halbfinal-Rückspiel, gesperrt zuschauen zu müssen. Es war hart, sehr hart.

Bayern-Trainer Heynckes schickt "die beste Elf aufs Feld"

Derartige Herz-Schmerz-Szenen dräuen den Münchnern auch in Barcelona. Längst ist die „gelbe Gefahr“ ausgerufen worden angesichts von sechs mehr oder minder fundamentalen Stützen, die bei einer weiteren Verwarnung im Camp Nou das Finale, den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere, verpassen würden: Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Javi Martinez, Dante, Luiz Gustavo und Mario Gomez sind entsprechend vorbelastet.

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Schonung aber wird es nicht geben, zunächst nicht geben können: „Ich als Trainer kann darauf keine Rücksicht nehmen“, stellte Jupp Heynckes trotz des kommoden 4:0-Vorsprungs klar. „Ich werde die beste Elf aufs Feld schicken, alles andere wären psychologisch verheerend.“ Die Devise ist klar: keine Debatten mit dem Schiedsrichter, keine unnötigen Fouls, sich bloß nicht provozieren lassen. Aber das Risiko lässt sich nie ausschließen: „Man geht normal in die Zweikämpfe“, bekräftigt Schweinsteiger. „Und wenn’s passiert, dann passiert’s.“

So wie beim derzeit verletzten Holger Badstuber, der sein persönliches Final-Drama 2012 offenbar nicht verwunden hat. Als man ihn auf die Geschichte mit der Gelben Karte, ansprechen wollte, ließ er lediglich ausrichten: Er müsse sich auf seine Reha konzentrieren.