Leiden. Monate nach dem Tod des Linienrichters Richard Nieuwenhuizen wurde in den Niederlanden erneut ein Fußball-Schiedsrichter attackiert. Ein 21-Jähriger aus Leiderdorp liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die beiden Angreifer, Brüder im Alter von 15 und 20 Jahren, wurden festgenommen.

In den Niederlanden ist es knapp dreieinhalb Monate nach dem tödlichen Angriff auf einen Linienrichter erneut zu einem Gewaltakt gegen einen Unparteiischen gekommen. Ein 21-Jähriger aus Leiderdorp wurde am vergangenen Freitag nach einem Freundschaftsspiel in einer Turnhalle von zwei Spielern angegriffen und krankenhausreif geprügelt. Der Schiedsrichter erlitt bei der Attacke in Leiden einen doppelten Kieferbruch sowie eine schwere Nasenbeinprellung.

Mitspieler verhinderten Schlimmeres

Die beiden Angreifer, zwei Brüder im Alter von 15 und 20 Jahren, hatten sich während des von einer Jugendorganisation veranstalteten Spiels ein Wortgefecht mit dem Schiedsrichter geliefert. Dieser hatte in ihren Augen eine falsche Entscheidung getroffen.

Die Lage hatte sich zunächst wieder beruhigt, doch nach der Partie schlugen die Brüder auf den Referee - ein Praktikant des Veranstalters - ein. Am Samstagmorgen wurden die Angreifer von der Polizei zu Hause festgenommen, am Montag geht es vor den Haftrichter.

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Ein Sprecher der Polizei sagte, dem Eingreifen einiger Mitspieler ist es zu verdanken, dass die Prügelattacke nicht weiter eskalierte und der Schiedsrichter keine schwereren Verletzungen davontrug.

"Ohne Respekt keinen Fußball"

Anfang Dezember war Linienrichter Richard Nieuwenhuizen im Alter von 41 Jahren nach einem Spiel in Almere zusammengeschlagen worden und einen Tag später verstorben. Seitdem findet in den Niederlanden eine anhaltende Diskussion über "Respekt im Fußball" statt. Der nationale Fußballverband KNVB reagierte und lief eine Kampagne ins Leben: "Ohne Respekt keinen Fußball".(sid/we)