Aserbaidschans Coach Berti Vogts rechnet seinem Team wenig Chancen in den WM-Qualifikationsspielen gegen Deutschland aus. In Stürmer Mario Gomez sieht er einen kommenden Weltstar.

Ex-Bundestrainer Berti Vogts traut der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel und Mario Gomez eine ganz große Karriere zu - seinem eigenen Team Aserbaidschan dagegen nicht sehr viel. "Es geht darum, von Deutschland zu lernen. Wenn wir in Baku knapp und beim Rückspiel nicht zu hoch verlieren, sind wir sehr zufrieden", sagte Vogts vor dem WM-Qualikationsspiel am 12. August (18.00 Uhr MESZ/live in der ARD) in Baku gegen Deutschland im DFB.de-Gespräch der Woche.

Bisher hat Aserbaidschan in der Qualifikation noch kein Tor erzielt. "Der erste Treffer jetzt ausgerechnet gegen einen Top-Gegner wie Deutschland würde der Mannschaft noch mehr Power geben. Doch ein Tor gegen Deutschland, das ist wie ein erstrangiger Lottogewinn", sagte der 62-Jährige vor dem Wiedersehen mit der DFB-Auswahl, die er von 1990 bis 1998 betreut hat.

Im Zweikampf mit Russland um den Gruppensieg sieht der frühere Gladbacher, seit 2008 Nationaltrainer in Aserbaidschan, das Team von Bundestrainer Joachim Löw klar im Vorteil. Deutschland werde "ohne Wenn und Aber Gruppensieger und ist in meinen Augen zudem einer der großen Anwärter auf den WM-Titel. Sie ist zu stark auf allen Positionen besetzt und hat in Mario Gomez einen Mittelstürmer, der meiner Meinung nach in Kürze Deutschlands nächster Weltstar sein wird", sagte Vogts.

"Dem deutschen Fußball habe ich alles zu verdanken"

Auf seine Rückkehr nach Deutschland am 9. September freut sich Vogts bereits. "Ich nehme an, dass mich die Zuschauer in Hannover ebenso freundlich begrüßen werden wie die Fans in Dortmund im September 2003 bei meinem Qualifikationsspiel mit Schottland", sagte er: "Ich glaube, dass ich während meiner 19 Jahre beim DFB gute Arbeit geleistet und dort eine wunderschöne Zeit erlebt habe. Dem deutschen Fußball habe ich alles zu verdanken."

Deshalb könne er sich auch noch einmal eine Tätigkeit im deutschen Fußball "mit Sicherheit" vorstellen: "Vielleicht nicht als Trainer, sondern als Technischer Direktor. Ich könnte mir auch vorstellen, dem DFB als Berater zu helfen." Es werde aber auf jeden Fall auch Gespräche über eine Fortsetzung seines bis Ende 2009 laufenden Vertrags mit dem Verband in Aserbaidschan geben.

Doch zunächst steht die Aufgabe gegen Deutschland an, das sich laut Vogts auf gute Bedingungen freuen kann: "Wir spielen um 21 Uhr Ortszeit. Dann werden zwischen 22 und 25 Grad herrschen, eine angenehme Temperatur also. Die Menschen hier sind sehr freundlich und werden den Deutschen einen herzlichen Empfang bereiten. Der Rasen in dem schon etwas älteren Stadion ist sehr gut, man kann hervorragend Fußball spielen."