Leverkusen. Redakteur Alexander Bange ist von Kindesbeinen an Fan von Eintracht Frankfurt. Beim Spiel seines Vereins in Leverkusen musste er mit ansehen, wie im Frankfurter Block Bengalos gezündet wurden und dadurch das Spiel unterbrochen werden musste. Alexander Bange ist fassungslos über so ein Verhalten.

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Um 15.45 Uhr stockt mir der Atem. Unten im Stehblock werden Bengalos gezündet und Silvesterraketen auf das Spielfeld geschossen. Die Urheber feiern sich und ihr Feuerwerk, während die Mehrzahl der Fans mit dem Kopf schüttelt. Es gibt Pfiffe und Buh-Rufe, blankes Entsetzen. Der Rauch verzieht sich, meine Fassungslosigkeit nicht. Nicht nach der sechs­minütigen Unterbrechung, nicht nach dem Abpfiff, nicht gestern und nicht morgen.

Es macht keinen Spaß mehr, Fan von Eintracht Frankfurt zu sein.

Den Adler trage ich seit der Grundschulzeit im Herzen. Im Sauerland, mitten in der Hochburg der Schalker und Dortmunder, habe ich schon als kleiner Junge stets ein Trikot von Eintracht Frankfurt getragen.

Mit Stolz.

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Nie hat es für mich eine Alternative gegeben. Nie wird es eine Alternative geben. Ich habe mit meinem Verein wunderbare Momente erlebt, Aufstiege in die Bundesliga, Europokalspiele im ehrwürdigen Waldstadion, ein DFB-Pokalfinale gegen Bayern München in Berlin mit einer durchzechten Nacht. Jan-Aage Fjörtoft wurde für mich zum Helden, als er am 29. Mai 1999 das Tor zum 5:1 gegen Kaiserslautern erzielte und den Klassenerhalt perfekt machte. Und ich habe als Kind geweint, als die Eintracht 1992 in Rostock die Meisterschaft verspielte.

Die Unverbesserlichen sind zurück

Diese Saison hatte wieder richtig Lust gemacht. Fast waren wir aufgrund der spektakulären sportlichen Entwicklung der Mannschaft geläutert. Und jetzt das. 15.45 Uhr in Leverkusen.

Der Tiefpunkt.

Die Unverbesserlichen sind zurück. Sie gefährden ihre eigene Mannschaft. Torwart Trapp wird fast von einem Feuerwerkskörper getroffen. Sie schaden ihrem Verein. Immer wieder.

„Der Randale-Meister kommt“, sagt ein älterer Herr vor dem Spiel und zwinkert mir zu. „Keine Sorge“, sage ich, „bleibt alles friedlich.“ Ich hatte Unrecht.

Leider.