München/Wolfsburg. Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München ist mit einem 2:0-Erfolg über den Tabellenletzten Greuther Fürth in die Rückrunde gestartet. Während der VfL Wolfsburg unter seinem neuen Trainer Dieter Hecking den VfB Stuttgart ebenfalls mit 2:0 bezwang, trennten sich der FSV Mainz 05 und der SC Freiburg torlos.

Die Abschiedstournee von Jupp Heynckes als Trainer des FC Bayern München hat mit einem unspektakulären Sieg begonnen. Zum Rückrunden-Auftakt setzte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Samstag durch einen ungefährdeten 2:0 (1:0)-Heimerfolg gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth seinen Meisterkurs fort. Drei Tage nach der Verpflichtung von Erfolgscoach Pep Guardiola als Trainer für die kommende Saison sorgte Mario Mandzukic (24. Minute/61.) mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack für die Münchner für die Tore gegen hoffnungslos unterlegene Franken.

Vor 71 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena dominierten die Bayern das Spiel gegen ultra-defensive Fürther. Mit einem 4-5-1-System zogen sich die stark ersatzgeschwächten Franken meistens weit zurück. Die Münchner waren dadurch eigentlich ständig - allerdings ohne große Tempowechsel - in Ballbesitz.

Doppelpack von Mandzukic

Abgeblockte Schüsse des bemühten Franck Ribéry (9./11.) und von Dante (21.), ein Kopfball des starken Javi Martínez (12.) lautete die Chancenbilanz, ehe das Duell zweimal Mandzukic gegen Torhüter Wolfgang Hesl hieß. Einen Volleyschuss des Kroaten wehrte der Fürther Schlussmann noch stark ab. Wenige Sekunden später lenkte er sich dann den nächsten Schuss von Mandzukic zum 1:0 ins kurze Eck. Der Kroate hatte wie erwartet den Vorzug vor dem auf der Bank hockenden Mario Gomez bekommen. Erst kurz vor Schluss kam der Stürmertausch.it der Führung im Rücken vergaben die Hausherren durch Thomas Müller (35.) und Mandzukic (35.) das frühzeitige 2:0. Dagegen kamen die Gäste nicht einmal zum Torabschluss, eigentlich sogar in der ersten Spielhälfte nicht einmal aus der eigenen Hälfte heraus.

Anders in der 54. Minute: Zoltan Stieber war links durch, doch zu einer klaren Chance reichte es zum Ärger eines wild gestikulierenden Fürther Trainers Mike Büskens an der Seitenlinie nicht. Gegen bei Minusgraden etwas unterkühlt spielende Münchner erwachte aber auch danach kein Mut beim Abstiegskandidaten, dessen Niederlage durch den zweiten Treffer von Mandzukic nach Ecke von Toni Kroos besiegelt war. Für den Münchner Angreifer war es das elfte Tor im 16. Liga-Spiel.

Ribéry sorgte für Tempo

Heynckes brachte in der Schlussphase noch einmal frische Kräfte für die Offensive. Xherdan Shaqiri und Arjen Robben gaben dem Spiel in Ansätzen noch einmal mehr Dynamik. Ansonsten war es vor allem Ribéry, der für Tempo auf dem Spielfeld sorgte. Ein paar Eckbälle und abgefälschte Schüsse sprangen für die Bayern noch heraus, doch letztlich reichte den Profis der 2:0-Pflichtsieg auch so.

Die Münchener starteten damit gemächlich in die Rückrunde, dagegen wurde das Fürther Dilemma wieder einmal deutlich. Bei der einzigen Chance fehlte die Effektivität, hinten brachte die Gäste wieder ein individueller Fehler auf die Verliererstraße. (dpa)

Gelungener Einstand für Hecking in Wolfsburg 

Mittelfeldstar Diego und Startelf-Rückkehrer Alexander Madlung haben Dieter Hecking einen erfolgreichen Einstand als Trainer des VfL Wolfsburg beschert. Am Samstag gewannen die Niedersachsen verdient mit 2:0 (0:0) gegen den VfB Stuttgart und konnten sich in der Fußball-Bundesliga von den Abstiegsrängen absetzen. Im ersten Spiel unter Heckings Verantwortung schossen Diego (51. Minute) mit seinem fünften Saisontor und Madlung (67.), der erstmals in dieser Saison von Beginn an spielte, den sechsten Heimsieg in Serie gegen die Schwaben heraus.

Nach 18 Spielen hat der VW-Club vor dem Niedersachsen-Derby am kommenden Wochenende bei Hannover 96 nun neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang 16. Der VfB kassierte dagegen einen Dämpfer im Rennen um die erneute Europapokal-Qualifikation.

Okazaki blieb wirkungslos

Beide Teams erspielten sich erst nach der Pause nennenswerte Torchancen. In der ersten Halbzeit hatten die nur 24 125 Zuschauer bei Minusgraden wenig Gelegenheit, sich am Spiel zu erwärmen. Die Schwaben wirkten zunächst frischer, ohne offensiv zu glänzen. Erst nach gut zehn Minuten setzte Wolfsburg die Maßgaben ihres neuen Trainers - kompakt stehen und dominant spielen - ansatzweise um. Bei den Stuttgartern blieb Shinji Okazaki als einzige Spitze in Abwesenheit des gelbgesperrten Vedad Ibisevic danach wirkungslos.

Wolfsburg war in der Folge das klar spielbestimmende Team, offenbarte von Hecking neu ausgerichtet jedoch noch zahlreiche Abstimmungsprobleme. Erschreckend viele Fehlpässe lähmten das Offensivspiel des VfL merklich. Auch 7,5-Millionen-Euro-Neuzugang Ivan Perisic von Borussia Dortmund blieb auf der rechten Seite blass. Die einzige richtige Chance vor der Pause hatten die Gäste durch einen Weitschuss des früheren Wolfsburgers Christian Gentner, bei dem sich VfL-Schlussmann Diego Benaglio ziemlich strecken musste (43.).

Rodriguez enttäuschte

Zur Pause reagierte Hecking auf das harmlose Angriffsspiel seines neuen Teams und brachte den in der Vorbereitung verletzten Angreifer Bas Dost. Der mit sieben Toren bislang erfolgreichste Wolfsburger kam für den enttäuschenden Ricardo Rodriguez, der erstmals seit dem 20. Oktober wieder von Beginn an spielen durfte.

Zur Führung bedurfte es jedoch einer Einzelleistung Diegos, der in Ermangelung ernsthafter Stuttgarter Abwehrversuche durch die gesamte VfB-Hälfte laufen und aus 22 Metern einschießen konnte. Dabei sah allerdings auch Gäste-Keeper Sven Ulreich unglücklich aus. Knapp eine Viertelstunde später hatte Ulreich keine Chance, als der gewohnt solide spielende Madlung als Ersatz für den gelbgesperrten Naldo einen Diego-Freistoß ins Tor köpfte. Bis zum Spielende passierte in der niveauarmen Begegnung kaum noch etwas. Die erwartete Schlussoffensive Stuttgarts blieb aus. (dpa)

Mainz 05 kommt über 0:0 gegen SC Freiburg nicht hinaus 

Der FSV Mainz 05 und der SC Freiburg haben zum Rückrunden-Auftakt der Fußball-Bundesliga den Sprung auf Platz fünf verpasst. Das 0:0 zwischen den punktgleichen Überraschungsteams konnte die 27 519 Zuschauern am Samstag nur phasenweise erwärmen. Torchancen blieben bei ähnlicher Spielanlage Mangelware. Stimmung kam erst in den letzten Minuten auf: Der eingewechselte Mainzer Shawn Parker musste nach zwei Fouls innerhalb kurzer Zeit in der 89. Minute mit Gelb-Rot vom Platz.

Auf beiden Seiten fehlten wichtige Stammkräfte wie Elkin Soto (verletzt) und Jan Kirchhoff (gesperrt) bei den 05ern sowie Jan Rosenthal (gesperrt) und Cedric Makiadi (Afrika-Cup) bei den Breisgauern. Dem Engagement tat dies keinen Abbruch. In der Spielewiese ähnlich angelegt, lieferten sich die Tabellennachbarn einen offenen Schlagabtausch. Früh wurde versucht, das gegnerische Aufbauspiel zu unterbinden. Das verlangte bei den eisigen Temperaturen hohe Laufbereitschaft von den Akteuren.

Nur selten ergaben sich beim Abnutzungsduell auf überschaubarem Niveau ordentliche Torchancen. Die erste erspielten sich die Freiburger. Karim Guédé zog aus 16 Metern ab, traf aber nur das Außennetz (4.). Auf der Gegenseite fand der agile Nicolai Müller nach Vorarbeit von Zdenek Pospech in SC-Schlussmann Oliver Baumann seinen Meister (7.). Die beste Chance zur Mainzer Führung vergab Kapitän Nikolce Noveski. In seinem 200. Bundesligaspiel brachte er aus sieben Metern nicht den Ball an Baumann vorbei.

Mainz mit vielen Fehlern

Den Mainzern gelang es auch nach der Pause nicht, sich in der Freiburger Hälfte festzusetzen. Gute Ansätze wurden mit leichten Fehlern vertan. Die Gäste trauten sich öfter nach vorn, durchschlagenden Erfolg aber hatten auch sie nicht. Ein Treffer von Pavel Krmas wurde wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (54.). Auf der Gegenseite war Müller der Führung nahe. Er eilte allein auf Baumann zu, konnte ihn aber nicht überwinden (66.).

Nach 71 Minuten forderten die Mainzer vehement einen Strafstoß, als Andreas Ivanschitz im Strafraum zu Fall kam. Immerhin wurden die Bemühungen verstärkt, doch noch den Siegtreffer zu erzielen. Pospech allerdings zielte in guter Position zu ungenau, übersah zudem den noch besser postierten Adam Szalai (77.). Fünf Minuten später scheiterte der ehemalige tschechische Nationalspieler frei vor Baumann. Nach einem harten Einsteigen gegen Torhüter Baumann schickte Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) den schon verwarnten Parker vorzeitig zum Duschen. (dpa)