Essen. DFB-Präsident Niersbach möchte noch vor der WM 2014 die vertragliche Situation von Bundestrainer Joachim Löw klären. Das kann nur eins heißen: Er möchte mit dem Bundestrainer verlängern - trotz des Risikos eines frühen Scheiterns. Das zeigt, wie sehr der Verband seinen Trainer schätzt. Ein Kommentar.
Um das gleich vorweg zu nehmen: Es wird keine Probleme bei der Terminkoordination geben. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach möchte bereits vor der WM 2014 Klarheit darüber, wie Joachim Löws berufliche Zukunftsplanungen aussehen. Und der Bundestrainer möchte nach vollzogener Qualifikation für die WM in Gespräche einsteigen. Was bedeutet: Niersbach und Löw, sie werden schon rechtzeitig zueinander finden.
Die Frage ist nur: Wollen sie gemeinsam ein Wagnis eingehen? Wollen sie sich tatsächlich zu diesem frühen Zeitpunkt gemeinsam darauf festlegen: Egal, was der Nationalmannschaft im fernen Brasilien geschehen mag, so gute Freunde wie uns kann niemand trennen? Wäre es nicht so, würden sie dieses Wagnis nicht eingehen wollen, könnten sie nämlich auch die Espressomaschine anwerfen und über Beschaulicheres plaudern.
Signal sollte Löw nicht gering schätzen
Dass Niersbach das frühe Gespräch wünscht, signalisiert allerdings, dass er dazu bereit wäre, die Vertragslaufzeit auszudehnen, über die WM hinaus. Und dieses Signal sollte Löw nicht gering schätzen. Nach dem Halbfinal-Aus bei der EM hat er diverse Stockfehler begangen. Aber dieser gigantische Verband will dennoch seinen Fußball, will dennoch ihn, niemanden anderen. Und zwar offensichtlich sogar im Fall eines frühen Scheiterns bei der WM. Kann es für einen Angestellten noch komfortabler sein?