Dortmund/Stuttgart. Lange sah es nach einer einfachen Angelegenheit für den VfB Stuttgart aus, die Schwaben führten gegen den 1. FC Köln im DFB-Pokal-Achtelfinale lange mit 2:0. Doch ein Kölner Treffer sorgte noch einmal für gehörig Spannung.
Der VfB Stuttgart hat seinen Hinrunden-"Marathon" mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals erfolgreich beendet. Die Schwaben gewannen ihr 28. Pflichtspiel in dieser Halbserie gegen Zweitligist 1. FC Köln am Ende glücklich mit 2:1 (2:0) und stehen wie im Vorjahr in der Runde der letzten Acht. Köln verlor auch sein viertes Pokalspiel in Stuttgart und verabschiedete sich mit der ersten Niederlage nach sieben Pflichtspielen aus dem lukrativen Wettbewerb.
Ersatzkapitän Christian Gentner erlöste die Schwaben vor 27.500 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit seiner sehenswerten Direktabnahme nach einer Ecke von Ibrahima Traore mit dem 1:0 (31.). Angreifer Vedad Ibisevic erhöhte für den dreimaligen Cup-Sieger mit seinem dritten Pokaltor (35., Handelfmeter). In der spannenden Schlussphase scheiterte zunächst Kölns Mato Jajalo (74.) mit einem Freistoß am Lattenkreuz, ehe Christian Clemens (80.) mit seinem Anschlusstreffer die Gastgeber noch einmal zittern ließ. Keeper Sven Ulreich hielt letztlich den Erfolg mit seinen Paraden wie gegen Daniel Royer (87.) fest.
Erst nach 20 Minuten wurde es gefährlich
Stuttgart tat sich in einem umkämpften Spiel eine halbe Stunde lang schwer gegen die zunächst konzentrierten und engagierten Gäste. Köln war allerdings fast nur auf Ballsicherung und -kontrolle aus, Konter nach Ballgewinn waren äußerst selten. Nur Clemens prüfte Ulreich in der ersten Halbzeit ernsthaft, als er nach einer zu kurzen Kopfball-Rückgabe von Gotoku Sakai alleine auf den VfB-Torhüter zueilte, Ulreich dann aber anschoss (42.).
Der VfB brauchte bis zur 22. Minute, bis er mal gefährlich vor dem erstmals in dieser Saison von Thomas Kessler gehüteten FC-Tor auftauchte. Nach einer Flanke von Shinji Okazaki köpfte Ibisevic aus vier Metern in die linke, untere Torecke - doch Kessler tauchte ab und parierte stark mit einer Hand.
Machtloser Kölner Torhüter
Bei dem Linksschuss von Gentner aus sieben Metern neun Minuten später war Kessler aber ebenso machtlos wie bei Ibisevics Elfmeter. Verursacht hatte den Strafstoß Linksverteidiger Jonas Hector. Dieser wehrte einen Schuss von Martin Harnik mit dem linken Arm ab. Hectors Arm war angelegt, weil er aktiv zum Ball ging war die Entscheidung von Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) jedoch regelkonform.
Köln vermisste den erkrankten Stürmer Thomas Bröker, der die bislang einzigen beiden Pokal-Tore der Geißböcke erzielt hatte, sehr. Anthony Ujah gab für ihn die einzige Spitze im 4-2-3-1-System und hatte gegen Maza und Georg Niedermeier einen schweren Stand. Als die Stuttgarter Innenverteidiger ihn doch mal ziehen ließen, wie in der 48. oder 72. Minute, war Ulreich jeweils vor ihm am Ball.
Serda Tasci fehlte
Stuttgart hatte durch Okazaki bald nach dem Seitenwechsel die Möglichkeit zum 3:0, doch Kessler hielt erneut gut (49.). Okazaki konnte nach seiner Knieverletzung wieder spielen und belebte das Offensivspiel des VfB. Kapitän Serdar Tasci dagegen musste passen. Für den angeschlagenen Abwehrchef bestritt Maza sein wohl letztes Spiel für den VfB - der Mexikaner steht vor der Rückkehr in seine Heimat. Maza hätte Köln fast frühzeitig zurück ins Spiel gebracht, als er den Ball gegen Jajalo vertändelte. Doch Niedermeier klärte Jajalos Schuss für den bereits geschlagenen Ulreich vor der Linie (53.).
Beste Spieler bei Stuttgart waren Gentner und Okazaki, bei Köln überzeugten Jajalo und Kessler.