Frankfurt/Main. . Demolierte Waggons und Krawalle an den Bahnhöfen: Gewalttätige Fans sorgen bei der Anreise mit der Bahn regelmäßig für erhebliche Schäden. An jedem Fußball-Wochenende werden 100.000 Fans per Zug zu den Spielen ihrer Mannschaft befördert.
Nahezu jeder Zug bedarf der Deutschen Bahn zufolge nach dem Fantransport einer Sonderreinigung oder gar einer aufwendigen Reparatur - auch wenn sich die große Mehrzahl der Anhänger friedlich verhält. Die Beseitigung der Schäden kostet den Konzern nach eigenen Angaben jährlich einen einstelligen Millionenbetrag. Als weitere Folgen beklagt die Bahn Verspätungen oder die Verärgerung anderer Kunden.
Waggons müssen aus dem Verkehr gezogen werden
Die Liste der Vorfälle ist lang: Im November kam es am Rande der Drittligapartie zwischen Hansa Rostock und dem Karlsruher SC auf dem Hauptbahnhof Schwerin zu Krawallen.
In die Auseinandersetzungen waren hauptsächlich gewaltbereite Rostock-Fans und eine Gruppe von Anhängern des Zweitligisten Hertha BSC Berlin verwickelt, die wegen einer Fanfreundschaft mit dem KSC angereist waren. Bereits auf der Hinfahrt hatten etwa 80 teilweise vermummte Rostocker Anhänger in Rostock einen Zug mit den aus Berlin angereisten Fans mit Steinen beworfen.
Hertha-Fans zerlegen Wagen vollkommen
Drei Wochen zuvor hatte es am Bahnhof Untertürkheim gekracht: Nachdem eine S-Bahn durch Fans in Mitleidenschaft gezogen wurde, kam es beim anschließenden Polizeieinsatz zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Sicherheitskräften. Steine flogen, Fans stürmten über die Gleisanlagen. Auch ein Regionalzug wurde beschädigt. Einige Waggons mussten aus dem Verkehr gezogen werden.
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In unschöner Erinnerung blieben auch die Krawalle nach dem Relegationsspiel zwischen Hertha BSC Berlin und Fortuna Düsseldorf im Mai: Die wegen des Abstiegs ihrer Mannschaft enttäuschten Hertha-Fans hatten einen Wagen vollkommen zerlegt und einen weiteren stark beschädigt. Scheiben wurden herausgetreten und das Inventar zertrümmert. (dapd)