Amsterdam. Beim DFB laufen die Planungen für die „Mission Titelgewinn“ bei der WM 2014 auf Hochtouren. Um den lang ersehnten ersten Triumph seit dem EM-Sieg von 1996 zu realisieren, soll nichts dem Zufall überlassen werden. Die deutsche Nationalmannschaft wird im Sommer 2013 zwei Spiele in den USA absolvieren.

Erkundungstrips nach Brasilien, Fortbildungs-Reise in die USA, Kräftemessen mit Top-Gegnern: Obwohl das Länderspiel-Jahr 2012 gerade erst zu Ende gegangen und die Qualifikation für die WM 2014 noch lange nicht in trockenen Tüchern ist, laufen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Planungen für die „Mission Titelgewinn“ bereits auf Hochtouren. Um den lang ersehnten ersten Triumph seit dem EM-Sieg von 1996 zu realisieren, will die Teamleitung um Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff in den kommenden Monaten nichts dem Zufall überlassen.

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Zu einem wichtigen Schritt auf dem Weg zum vierten WM-Titel in Brasilien soll die Reise in die Vereinigten Staaten vom 22. oder 23. Mai bis zum 3. Juni werden. „Diese weiten Reisen und die vielen Eindrücke haben gerade auf die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Spieler immer einen positiven Effekt“, sagte der Europameister von 1996: „Ich halte es auch für sinnvoll, wenn wir im Hinblick auf die WM möglichst viele Spiele gegen Mannschaften machen, die nicht aus Europa kommen.“

DFB-Team trifft auf US-Auswahl von Trainer Klinsmann

In den USA wird die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zwei Spiele absolvieren. Die erste Partie wird am 29. Mai in New York, Boston oder Miami stattfinden. Der Gegner ist noch offen. In der zweiten Begegnung trifft das deutsche Team am 2. Juni in Washington auf die US-Auswahl des früheren Bundestrainers Jürgen Klinsmann. Nachdem die Klubs den Plänen des DFB mittlerweile zugestimmt haben, steht der Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten nichts mehr im Wege.

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Begrenzt könnte allerdings die Spielerauswahl für Bundestrainer Joachim Löw sein. Schließlich werden die Nationalspieler, die möglicherweise im Finale der Champions League (25. Mai) und/oder im DFB-Pokal (1. Juni) stehen, nicht an der Reise teilnehmen. Ein erneutes Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München wäre daher aus personeller Sicht ein Desaster.

Da Sami Khedira und Mesut Özil vom spanischen Rekordmeister Real Madrid sicher nicht in den USA dabei sind, weil die Saison in der Primera Division bis zum 1. Juni dauert, würden Erinnerungen an den Confed-Cup von 1999 wach werden. Damals reiste Bundestrainer Erich Ribbeck mit der zweiten Garnitur nach Mexiko und kassierte mit seiner Rumpftruppe zwei Pleiten in der Vorrunde.

Längerer Urlaub vor WM-Endrunde eingeplant

Trotz der drohenden personellen Schwierigkeiten hat sich die sportliche Leitung für die beiden Partien in den USA entschieden - obwohl sie vor den eigentlichen Länderspielterminen des Weltverbands Fifa (7. und 11. Juni) liegen. Damit soll den Profis im Sommer vor der WM-Endrunde ein längerer Urlaub ermöglicht werden.

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An Urlaub ist für Bierhoff derweil nicht zu denken. Ende des Monats wird der 44-Jährige erneut mit einer DFB-Delegation nach Brasilien aufbrechen, um sich auf die Suche nach einem WM-Quartier zu machen. „Ich war schon einmal da, und wir werden sicher noch ein paar Mal nach Brasilien reisen“, sagte der Manager: „Wir werden uns ein paar Tage umschauen. Wir wollen die Spielorte und die Umgebung kennenlernen und Eindrücke sammeln.“

Obwohl die Auswahl an möglichen Standorten größer als bei der WM 2010 in Südafrika ist und der DFB nach Informationen der Sport-Bild bereits die Trainingsanlage Joaquim Grava von Traditionsklub Corinthians Sao Paulo näher unter die Lupe genommen hat, muss sich der Verband laut Bierhoff trotz der noch ausstehenden Qualifikation sputen.

Bierhoff muss sich auf Fifa-Liste mit Hotels beschränken

„Die anderen großen Nationen sind auch schon unterwegs. Es wäre fahrlässig, wenn wir nicht jetzt schon planen würden. Man kann es sich nicht mehr erlauben, mit den wichtigen Entscheidungen lange zu warten und erst ein halbes Jahr vor Beginn des Turniers sein Team-Basecamp zu wählen“, sagte Bierhoff, der sich bei der Auswahl der Hotels auf die vorgegebene Liste der Fifa beschränken muss.

Beschränken will sich der DFB bei der Auswahl der Testspiel-Gegner. In der Vorbereitung auf die WM-Endrunde soll die Nationalmannschaft ausschließlich gegen Spitzenteams antreten. Den Auftakt macht am 6. Februar das Duell in Paris gegen Frankreich. (sid)