Essen. Es gibt Ärger um den Testspiel-Termin gegen die Niederlande. Und auch um die vielen Absagen von Spielern. Zudem sorgt der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger für Misstöne. Ein Kommentar.

Manchmal könnte man ja fast ein bisschen Mitleid mit dem DFB haben.

Ex-Präsident Theo Zwanziger lässt es also auch nach einem Wochenende voller Gegenwind nicht. Das klingt inzwischen nach Kindergarten, aber im Grunde ist es eher traurig. Weil es traurig anzusehen ist, wie ein Mann, der nach dem Suizid von Robert Enke in freier Rede so richtige, so wichtige Worte fand und den man deshalb immer in Erinnerung behalten wird, nicht mit den Verletzungen zurecht zu kommen scheint, die der Verlust von Amt und Einfluss seiner übergroßen Eitelkeit geschlagen haben muss.

Fußball wird auch gespielt, zumindest besteht Hoffnung, dass Joachim Löw am Mittwoch beim Zählappell immer noch auf elf seiner Lieben kommt, die gegen die Niederlande auflaufen können. Ohne sich auf die leise wabernde Debatte einzulassen, ob sich der eine oder andere Profi mit seinem Wehwehchen nicht allzu gern hat abmelden lassen: Die Vereine machen es sich mit der Kritik an diesem Termin einfach.

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Der Schweden-Eindruck sollte nicht der letzte sein

Und: Was heißt hier schon Vereine? Die Ausnahmestellung von Bayern München, Schalke 04 und Borussia Dortmund spiegelt sich darin, dass der Bundestrainer zunächst 14 Spieler aus diesen drei Klubs nominiert hatte. 13 der übrigen 15 Bundesligisten hätte dieser Test ursprünglich gar nicht berührt. Spitzenvereine sind im Dauereinsatz, ja. Aber hat je einer über Belastungen durch die nahezu abstrus aufgeblähte Geld-Melkmaschine Champions League gemeckert?

In dieser Gemengelage hilft dem DFB wohl nur eins: ein gutes Spiel. Schon, weil das 4:4 gegen Schweden nicht der letzte Eindruck sein sollte, den das Jahr hinterlässt. Und weil, Test hin, Test her, der Gegner nicht Färöer, sondern Niederlande heißt. Ist das denn nichts?