München. Ob Bayern-Präsident Uli Hoeneß, oder Bundestrainer Joachim Löw: Viele Protagonisten des deutschen Fußballs hatten vom Niederländer Louis van Gaal am Mittwoch ihr Fett weg bekommen. Jetzt setzen einige zum Konter an. Darunter auch Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer.

Uli Hoeneß hatte auf die Debatte überhaupt keine Lust. "Kommentar zu van Gaal? Nein, wirklich nicht", sagte Bayern Münchens Präsident am Rande des 4:0 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern am Mittwochabend nur schmunzelnd, ehe er in den Katakomben der Münchner Arena verschwand. Dass der Rundumschlag des ehemaligen Trainers Louis van Gaal auch bei ihm nicht gut ankam, sah man dem 60-Jährigen jedoch irgendwie an.

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Hoeneß, Bundestrainer Joachim Löw: Viele Protagonisten des deutschen Fußballs hatten vom Niederländer am Mittwoch ihr Fett weg bekommen - und einige konterten. "Mit der 4-5-1-Variante spielen wir mit der Nationalelf bereits seit 2008. Vielleicht hat van Gaal sich ja inspirieren lassen, als er im Sommer 2009 zu den Bayern gekommen ist", sagte etwa Löw der "Bild"-Zeitung. Der Nationalcoach war von van Gaal beschuldigt worden, sein taktisches Spielsystem übernommen zu haben.

Sammer verteidigt Bayern-Präsident Uli Hoeneß

Beide Trainer würden "offensiven und attraktiven Fußball lieben. Und ein gutes Glas Rioja", führte Löw fort. Zu einem gemütlichen Wein-Abend wird es allerdings auch rund um den 14. November, an dem Löw mit der deutschen Nationalmannschaft zu einem Testspiel bei van Gaal in Amsterdam gastiert, "leider" nicht kommen.

Auch wenn Hoeneß schwieg: Immerhin Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer meldete sich zu Wort. "An seiner Stelle hätte ich nicht gesagt, wer hier angeblich allein verantwortlich ist, um genau diese Person dann anzugreifen", sagte der 45-Jährige am Mittwochabend.

Der Verein sei "keine One-Man-Show. Meine Erfahrung in 120 Tagen sagt mir, dass Karl-Heinz Rummenigge, Karl Hopfner und Uli Hoeneß Entscheidungen gemeinsam fällen", führte der ehemalige DFB-Sportdirektor fort. Van Gaals Anschuldigungen, lediglich Hoeneß hätte im April 2011 auf seinen Rauswurf gedrängt, werden daher "der Sache nicht gerecht. Ich hätte das an seiner Stelle nicht getan."

Van Gaal hatte in der "Sport Bild" kritisiert, "dass es keineswegs eine gute Sache ist, wenn die Macht bei so einem großen Klub wie dem FC Bayern nur bei einer Person liegt". (dapd)