Düsseldorf. Im DFB-Pokal-Rheinderby am Mittwoch werden sich beide Mannschaften darum bemühen, in der Defensive kompakt zu agieren. Denn Bälle aus dem eigenen Kasten zu holen, damit kennen sich Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach mittlerweile aus.

Als Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga gegeneinander spielten, wussten beide Teams noch, wie man Tore verhindert. Die Partie endete 0:0. Seit dieser Begegnung haben sich allerdings bei beiden Teams einige Dinge verändert.

Während die Fortunen lange das Bollwerk der Liga boten, sogar zur "besten Abwehr Europas" wurden und erst am sechsten Spieltag gegen Schalke ihren Premieren-Treffer kassierten, zeichnete sich bei den Gegnern vom Niederrhein eine andere Tendenz ab: Die Mannschaft von Trainer Lucien verstand es lange nicht, die Kompaktheit der vergangenen Saison mit dem neuen Spielermaterial auf den Platz zu bringen. Favre monierte immer wieder den Weggang Marco Reus' und auch die Lücken, die Dante und Roman Neustädter hinterlassen hatten, klafften unverkennbar im Spiel der Fohlen.

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Rheinderby unter anderen Vorzeichen

Bälle aus dem eigenen Kasten holen, damit kennen sich mittlerweile beide Mannschaften aus. Wenn am Mittwoch in der Landeshauptstadt erneut das Rheinderby zwischen den Landeshauptstädtern und Mönchengladbach in der zweiten Runde des DFB-Pokals steigt (20.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker), werden beide Klubs darauf bedacht sein, die defensive Kompaktheit zu wahren. Der Fohlenelf war das zuletzt in der Europa League gegen den französischen Top-Klub Olympique Marseille geglückt und auch der 3:2-Sieg in Hannover gibt den Borussen einen Schub. Nach einem 0:2-Rückstand ist das Favre-Team nicht, wie in Dortmund (5:0) und Bremen (4:0) auseinander gebrochen, sondern fing sich und drehte die Partie.

Der Sieg bei der Heimmacht aus Niedersachsen war „natürlich gut für den Kopf“, sagte der Schweizer vor dem Duell am Mittwoch, das Favre schon längst auf dem Schirm hat. Der Trend zeigt klar nach oben, aber „wir machen weiter, arbeiten sehr hart und sind total auf das nächste Spiel konzentriert“, erklärte der Coach. In Düsseldorf warte auf seine Mannschaft keine leichte Aufgabe. „Fortuna ist sehr kompakt. Die Stürmer arbeiten sehr viel für die Defensive.“

Fortuna hat „diese Situationen erwartet“

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Das war in den zurückliegenden Spielen nicht der Fall. Die Elf von Trainer Norbert Meier kassierte gleich drei Niederlagen in Folge. Spielte sein Team in Mainz noch ordentlich (0:1), fiel die Fortuna bei den Heimspielen gegen Bayern München (0:5) und VfL Wolfsburg (1:4) völlig auseinander. Trend fallend. „Wir haben diese Situationen doch erwartet“, versicherte Meier am Dienstag im Pressegespräch. „Uns war es immer klar, dass es auch Negativerlebnisse und Rückschläge geben wird. Darauf sind wir vorbereitet.“ Der Aufsteiger schaffte es 19 Neuzugänge zu integreren und nach dem personellen Umbruch als Liga-Neuling im Soll. „Wir sind am Anfang der Saison nicht in Euphorie verfallen und im Umkehrschluss herrscht bei uns auch jetzt keine Endzeitstimmung. Das ist auch eine Charakterschule für die Mannschaft und jeden Einzelnen.“

Eine Charakterschule ist die Pokalpartie vielleicht auch für Fortunas Gegner. Nach den beiden Erfolgserlebnissen, will Favre in der ausverkauften Esprit-Arena „eine gute Leistung“ seiner Spieler sehen und natürlich „eine Runde weiter kommen.“

Ein findiger Ex-Bundesliga-Manager hat mal zu Papier gegeben „the trend is your friend“ - geht es also nach dieser modernen Weisheit, sind die Karten für das rheinische Pokalderby klar verteilt. Eine andere Weisheit, eine Pokalweisheit, wird allerdings jetzt nicht rausgekramt.