Rückkehrer Ribery sieht Bayern in Lille "unter Druck"
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Lille. Der FC Bayern München kann sich beim OSC Lille keine weitere Niederlage in der Champions League leisten. Der Rekordmeister steht unter einem gewissen Erfolgszwang. “Wir sind unter Druck“, betont Franck Ribery vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub.
Franck Ribery redet erst gar nicht lange um den heißen Brei herum. "Wir sind unter Druck", betonte der Franzose vor dem dritten Gruppenspiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München in der Champions League. Unter Druck? Der FC Bayern? Jetzt schon? Fakt ist: Am Dienstagabend (20.45 Uhr/ live im DerWesten-Ticker) müssen die Münchner beim OSC Lille antreten, Ex-Verein von Ribery. Und tatsächlich: Während sie in der Bundesliga derzeit eine Klasse für sich sind und uneinholbar zu enteilen drohen, haben die Bayern in der Königsklasse in der Tat einen gewissen Nachholbedarf.
Lahm: "Wir brauchen unbedingt drei Punkte"
"Durch die Niederlage gegen Borissow haben wir speziell in den nächsten zwei Spielen schon etwas Druck. Die Mannschaft ist gefordert, in Lille einen Sieg einzufahren", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit Bestimmtheit. "Wir brauchen unbedingt drei Punkte", ergänzte Kapitän Philipp Lahm.
Grund für die in der Champions League angespannte Situation des souveränen Liga-Spitzenreiters ist das 1:3 bei Außenseiter Bate Borissow vor drei Wochen. Das habe "uns überrascht", sagte Ribery, der von 1996 bis 1999 in Lille gespielt hat und jetzt gegen seinen Ex-Klub auf Wiedergutmachung hofft: "Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich hoffe, dass wir gewinnen. Das ist für unseren weiteren Weg extrem wichtig."
Bei einer weiteren unangenehmen Überraschung hätten die Bayern nach drei Spielen nur drei Punkte in einer Gruppe, die als Aufwärmprogramm für die K.o.-Runde angesehen wurde. Dem entgegnete Toni Kroos: "Wir sind Favorit in der Gruppe und wollen dem gerecht werden. Durch die Niederlage in Borissow sind wir aber natürlich schon etwas unter Druck, keine Frage."
Kroos: "Wir dürfen uns keine einfachen Fehler erlauben"
Der Druck wäre womöglich etwas geringer, hätte Kroos neulich gegen Borissow frühzeitig nicht den Pfosten getroffen, sondern ins Tor. Daran will er freilich nicht mehr denken, das Spiel sei nun abgehakt: "Wir sind aktuell super drauf, nur das zählt!"
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Allerdings: Bei aller Genugtuung über das glanzvolle 5:0 am Samstag bei Fortuna Düsseldorf sollten auch Lehren aus dem Auftritt gegen Borissow gezogen werden, sagte Kroos: "Wir dürfen uns keine einfachen Fehler erlauben und müssen aus unserer Überlegenheit noch mehr machen." Zwei Siege gegen Lille, das am 7. November nach München kommt, hat Ribery als Marschbefehl ausgegeben, "dann sind wir auf dem richtigen Weg, um uns für die nächste Runde zu qualifizieren."
Für den 29-Jährigen sind es ohnehin zwei Spiele von ganz besonderer Bedeutung. Ribery bezeichnete seine Jahre in Lille immerhin "als die wichtigsten meiner Karriere". Er könne es kaum erwarten, "dort zu spielen. Meine Familie und viele Freunde werden da sein."
Lille schwächelt in der Liga
Und die wollen einen Bayern-Sieg sehen. Gemessen an der augenblicklichen Form scheint dies sehr realistisch zu sein: Lille hat in der Ligue 1 nur zwei seiner neun Spiele gewonnen, am vergangenen Freitag glückte bei Girondins Bordeaux immerhin ein 1:1. In der Königsklasse verlor die Mannschaft ihre Spiele gegen Borissow (6 Punkte) und Valencia (4), die am Dienstag in Valencia aufeinandertreffen.
"Wenn wir hundert Prozent geben", betonte Ribery deshalb, "werden wir keine Probleme bekommen." Der Nationalspieler warnte aber auch vor einer "laufstarken und aggressiven Mannschaft. Die haben auch einen sehr guten Coach (Rudi Garcia, d.Red.)."
Auch der ehemalige Bayern-Star Bixente Lizarazu sieht Lille, derzeit nur Tabellenelfter, nicht so schlecht. "Die haben momentan kein Selbstvertrauen. Trotzdem sage ich: Vorsicht!", sagte der Franzose der Bild. Lille gehöre zu den "Top drei" in Frankreich: "Möglich, dass sie ausgerechnet gegen Bayern ihren Stolz und ihre Leidenschaft wiederfinden."
Die Bayern müssen in Lille nach wie vor auf Mario Gomez und Arjen Robben verzichten. Kurzfristig fiel auch noch Daniel van Buyten (Rippenstauchung) aus. Heynckes hat aber dennoch die Qual der Wahl. David Alaba drängt als Linksverteidiger ebenso in die Mannschaft wie 40-Millionen-Mann Javi Martinez.
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