Essen. Es ist kein Lospech, dass der BVB in der Champions League in einer Hammergruppe landete. Denn es sind Spiele zum Genießen zu erwarten. Und wer weiß schon, ob es Schalke wirklich besser erwischt hat. Ein Kommentar.

Als Ende August in Monte Carlo dem Deutschen Meister Borussia Dortmund die Gegner Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam zugelost wurden, erschraken nicht wenige BVB-Anhänger. Auch in den Medien war häufig zu lesen und zu hören, dass es für die Schwarz-Gelben kaum schlimmer hätte kommen können. Diese pessimistische Grundhaltung wollte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke aber nicht teilen, er betonte: „In so einer Gruppe werden Helden geboren.“

Recht hat er. Es ist kein Lospech, wenn mehrere Feiertage in den Fußballkalender eingetragen werden können. Das macht doch die Champions League aus. Bei allem Respekt: Freut sich in München wirklich jemand auf Borissow? Alle Dortmunder sollten deshalb die Spiele ihrer Hammergruppe ausgiebig genießen.

Außerdem: Warum sollte sich Deutschlands beste Mannschaft klein machen, wenn Fußball aus der Feinkostabteilung bestellt wird? Und wer weiß schon, ob Schalke 04 tatsächlich eine leichtere Gruppe erwischt hat? Der BVB scheiterte in der vergangenen Saison an den derzeitigen Schalke-Gegnern Arsenal und Piräus sowie an Marseille. Die Blau-Weißen, die es statt mit Marseille mit Montpellier zu tun bekommen, werden aufgrund der Dortmunder Erfahrungen gewarnt sein.

Schon jetzt tut es beiden Ruhrgebietsklubs gut, sich auf höchstem Niveau messen und dabei die Geldvermehrungsmaschine anzapfen zu können. Ärgerlich ist an dieser Königsklasse nur die Termingestaltung. Weil das Fernsehen München und Dortmund trennen wollte, sind die Bayern immer an einem eigenen TV-Abend zu sehen, während Dortmund und Schalke parallel spielen. Zu ändern ist das nicht. Denn wer ein Flugticket bezahlt, darf auch wählen, wohin die Reise gehen soll.