Essen/Wien. Trotz einer schwachen Leistung setzte sich die deutsche Nationalmannschaft mit 2:1 in Österreich durch. Die Abwehr der deutschen Elf leistete sich etliche Schnitzer - auch Marcel Schmelzer von Borussia Dortmund sah in einigen Szenen nicht gut aus. Die Einzelkritik.

Noten von 2,5 bis 5: Diskutieren Sie mit uns die Leistung der Nationalmannschaft im Spiel gegen Österreich.

Die Noten der DFB-Elf in der Text-Version 

Manuel Neuer: Er interpretierte seine Rolle noch offensiver als sonst, war ständig außerhalb des Strafraums im Spielaufbau aktiv. In der 37. Minute schoss er dabei Junuzovic an – der Ball flog knapp am Tor vorbei. Glück für Deutschland! Glück für Neuer! Wirkte aber stets aufmerksam, sicher bei österreichischen Ecken, nervenstark, als Burgstaller allein vor ihm auftauchte (72.) und als Arnautovic den Ball aufs Tor schlenzte (90.+1). Note: 3

Philipp Lahm: Er spielt lieber auf der rechten Seite in der Viererkette – das betont er immer und immer wieder. Aber warum eigentlich? Schon gegen die Färöer-Inseln hinterließ er nicht den stabilsten Eindruck. Auch diesmal sah er die Gelbe Karte (71.) und ist deshalb im nächsten Qualispiel gegen Irland gesperrt. Mit einem riskanten Rückpass, den Burgstaller vor Neuer erwischte (73.), hätte er fast das 2:2 eingeleitet. Beim 1:2 (58.) kam er wie Mats Hummels zu spät gegen Torschütze Junuzovic – allerdings traf die Schuld bei diesem Tor Marcel Schmelzer und Mario Götze. Note: 5

Mats Hummels: Er begann das Spiel mit einem unglaublichen Patzer, als er unbedrängt den Ball in den Fuß von Baumgartlinger passte und Harnik allein aufs Tor zulief (4.). Danach fing er sich zwar in der Defensive, allerdings konnte er sich im Spielaufbau gegen die aggressiven und früh störenden Österreicher kaum durchsetzen – und auch er kam beim Tor zum 1:2 (58.) etwas zu spät gegen Torschütze Junuzovic. Note: 4,5

Holger Badstuber: Nach Hummels’ Schnitzer klärte er in der vierten Minute im allerletzten Moment vor Martin Harnik. Danach wirkte er nicht immer souverän und ließ sich oft zu Befreiungsschlägen zwingen. Zudem gewann er nicht alle Zweikämpfe. Note: 4

Marcel Schmelzer: Nach auskurierter Verletzung stand er – wie von Bundestrainer Joachim Löw versprochen – in der Startelf, und wieder konnte er seine Chance nicht nutzen. Beim österreichischen Anschlusstor durch Junuzovic (1:2/58.) ließ er sich von Passgeber Arnautovic böse düpieren. Nach dieser Szene griffen die Österreicher immer wieder über Arnautovic an – einige Male erfolgreich. Vier Minuten vor Schluss hätte der Bremer fast zum 2:2 getroffen. Note: 5

Sami Khedira: Extrem gefordert im defensiven Mittelfeld. Ihn schien das aggressive Pressing der Österreicher zu überraschen, denn er verlor vor allem zu Beginn zu oft den Ball. Danach war er der stabilste Mittelfeldspieler. Note: 3

Toni Kroos: Er rückte für Mario Götze in die deutsche Startelf. Der Münchener versuchte es in der schwachen ersten Hälfte mit vielen Fernschüssen – stets ohne Erfolg. Sonst spielte er unauffällig. Note: 4

Thomas Müller: Er holte den Elfmeter heraus, den Özil zum 2:0 verwandelte (52.). Zwei Tore hätte er selbst erzielen müssen. In der 10. Minute scheiterte er freistehend, neun Minuten später fischte Torwart Almer seinen Kopfball aus dem Eck. Er gönnte sich zu viele Auszeiten. Note: 4

Mesut Özil: Sehr kreativ im zentralen Mittelfeld, allerdings kamen seine Risikopässe nur selten an. Trotzdem sorgte der Regisseur von Real Madrid für die Vorentscheidung, als er einen Foulelfmeter zum 2:0 verwandelte (52.). Note: 3,5

Marco Reus (bis 46.): Eigentlich lief das Spiel komplett am „Fußballer des Jahres 2012“ vorbei. Nur einmal tauchte er auf – und direkt schloss er ein Solo nach einem Pass von Miroslav Klose zum wichtigen 1:0 ab (43.). Bei dieser Szene verletzte er sich aber und musste zur Pause verletzt raus. Note: 3

Miroslav Klose (bis 75.): Beim schmucklosen 3:0 gegen die Färöer vergab er beste Chancen – in Österreich hatte er gar keine. Trotzdem hinterließ der Älteste in der deutschen Elf keinen schlechten Eindruck. Das Tor von Marco Reus zum 1:0 (43.) legte er mit einem Traumpass vor. Note: 4

Mario Götze (ab 46.): Er hat seine Stärken in der Offensive. Ganz eindeutig. Denn vor dem 1:2 (58.) ließen sich Marcel Schmelzer und eben Götze von Arnautovic ganz simpel ausspielen. Er schaffte es nur selten, für Entlastung zu sorgen. Note: 4,5

Lukas Podolski (ab 75.): ohne Note