Dortmund/Gelsenkirchen. . Die Chefs der organisierten Fans der beiden großen Ruhrgebietsvereine haben mit Empörung auf die Bedrohungen reagiert, die zu der Flucht des Profis Kevin Pezzoni vom 1. FC Köln führten. Sie glauben aber nicht, dass sich solche Unsitten nun wie ein Epidemie ausbreiten werden.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jetzt ausufert“, meint Frank Arndt, der Vorsitzende des Schalker Fan-Club-Verbandes, der aber eine klare Haltung einnimmt: „Dass der Spieler seinen Vertrag aufgelöst hat, ist fatal. Was da passiert ist, geht gar nicht.“
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Auch Marco Blumberg, Vorsitzender der Fanabteilung von Borussia Dortmund, verfolgte die Kölner Vorkommnisse mit Kopfschütteln. „Natürlich kann ich nicht für jeden Chaotenkopf die Hand ins Feuer legen“, sagt er, „aber ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas beim BVB passiert.“ Blumberg erklärt: „Bei uns gibt es eine Kritikkultur. Die Fans äußern Frust und Unmut in der Regel mit kreativen Gesängen und Bannern.“
BVB-Fanblockade in Bochum
Im März 2007, als den Dortmundern der Abstieg drohte, blockierten enttäuschte Fans nach einer Niederlage in Bochum die Abfahrt des Mannschaftsbusses. Es gab keine Gewalt: Die Fans wollten nur mit den Spielern diskutieren.
Auch auf Schalke war das Verhältnis zwischen Fans und Spielern nicht zu jeder Zeit harmonisch. Es gab immer mal wieder Pfiffe gegen einzelne Profis, die in Ungnade gefallen waren. Am meisten bekam dies einer zu spüren, der das Trikot gewechselt hatte. „Als Manuel Neuer mit den Bayern zurückkam, sind auch ein paar unschöne Sachen abgelaufen“, sagt Frank Arndt und betont: „Aber das war nur verbal, nicht in solcher Form wie in Köln.“