Dortmund. Passend zum Rekord-Wochenende im DFB-Pokal spricht Jürgen Klopp in einem Interview über die Möglichkeit, im Fußball eine Auszeit einzuführen. Außerdem verrät Klopp, warum er als Spieler noch schlimmer war als heute.

Trainer Jürgen Klopp vom Double-Gewinner Borussia Dortmund plädiert für eine Auszeit beim Fußball. "Das gibt es beim Handball, beim Basketball, beim Football - und keinen stört's. Der Mannschaft mal kurz was erklären. Und was sagst du ihr, wenn der Gegner eine Auszeit nimmt und du brauchst sie im Moment gar nicht? Das könnte neuen Pfeffer ins Spiel bringen", sagte der BVB-Coach in einem Interview im Tagesspiegel am Sonntag auf die Frage nach einer für ihn sinnvollen Regeländerung.

Über seine Idee des Fußball-Lehrers sagte der 45 Jahre alte Trainer des Jahres: "Es gibt klassischerweise zwei Methoden, Erziehung weiter zu geben. Einmal der großartige Satz: Es hat mir nicht geschadet. Oder: So werde ich nie. Beides ist falsch." Er habe früh gespürt, dass es nur so gehe, wie er nun mal gestrickt sei. "Und mein Glück ist, dass Motivation auf meine Art anscheinend funktioniert. Ich könnte nicht anders sein", ergänzte Klopp.

Klopp: "War früher schlimmer"

Seine Tempramentsausbrüche an der Seitenlinie erklärte der Ex-Profi des FSV Mainz 05 wie folgt: "Ich war doch als Spieler schlimmer als heute, was die Aggressivität angeht. Ich hatte dieses Endspiel-Denken: Es geht um alles! Und ich hatte richtig Angst davor, dass ich das ins Private rüberziehe, wenn ich mal nicht mehr kicke. Wohin dann mit den Aggressionen? Grätsche ich dann meine Frau von hinten um, ramme ich sie über den Herd? Ist erfreulicherweise nicht der Fall." (sid)