Frankfurt. Torhüter Tim Wiese wurde zum DFB-Testspiel gegen Argentinien nicht eingeladen. Dass der 30-jährige Neu-Hoffenheimer nie mehr für die Nationalelf spielen wird, will Bundestrainer Löw allerdings so nicht stehen lassen. Er bezichtigt Hoffenheims Trainer Markus Babbel der „Respektlosigkeit gegenüber Köpke und Flick“.

Nicht einmal im Beantworten von sportlichen Fragen findet der Bundestrainer noch ein wenig Entspannung. Torhüter Tim Wiese wurde nicht eingeladen zum friedlichen Ländervergleich mit Argentinien in Frankfurt. Und weil damit die Zeit in der Nationalmannschaft für den 30-jährigen Neu-Hoffenheimer abgelaufen zu sein schien, hat dessen Trainer Markus Babbel einige harsche Worte an Joachim Löw gerichtet. Tenor: Abschiede moderieren kann der Mann nicht. Schickt feige Torwarttrainer Andi Köpke und Assistent Hansi Flick vor, um die miese Botschaft zu übermitteln.

Dass Wiese nie mehr für die Nationalelf spielen wird, will Löw allerdings so nicht stehen lassen. „Wir wissen, dass wir immer, wenn es notwendig ist, auf ihn zurückgreifen können“, sagt er und bezichtigt Babbel der „Respektlosigkeit gegenüber Köpke und Flick“. Weil für Manuel Neuer, der am späten Sonntag mit einer Beckenprellung auf die Partie gegen die Argentinier verzichten musste, der Mönchengladbacher Marc-Andre ter Stegen nachnominiert wurde, sind die Zeichen jedoch eindeutig. In Zukunft sollen die jungen Torhüter herangezogen werden. Ron-Robert Zieler dürfte sich am Mittwoch zwischen den Pfosten aufhalten. Auch die U-21-Torsteher Bernd Leno und Oliver Baumann sind in das Gedankengebäude des Bundestrainers aufgenommen.

Beendet muss die traurige Ära Wiese (sechs Länderspiele, kein Sieg) dennoch nicht sein. Und nur, wenn er sie definitiv beendet hätte, meint Löw, wäre er als Botschafter am Platz gewesen: „Nur dann hätte ich das machen müssen.“