Berlin. Auf dem Sicherheitsgipfel in Berlin beschlossen die 54 Fußball-Profiklubs gemeinsam mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich den Erhalt von Stehplätzen. Auf die steigende Gewalt in den Stadion wollen sie mit längeren Stadionverboten und höheren Zuwendungen für Fan-Projekte reagieren.
Mit längeren Stadionverboten und höheren Zuwendungen für Fan-Projekte hat der deutsche Fußball auf die zunehmende Gewalt in Fußball-Stadien reagiert. Auf dem Sicherheitsgipfel in Berlin, zu dem Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich die Klubs von Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga geladen hatte, wurde zudem wie erwartet der Erhalt von Stehplätzen beschlossen. Dies geschehe "zum Schutz der einzigartigen Fankultur in Deutschland", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
Künftig wird der Fußball seine Zahlungen an Fan-Projekte demnach um 50 Prozent erhöhen. Damit sollen Länder und Kommunen erheblich entlastet werden. Gleichzeitig sind ab sofort wieder Stadionverbote von fünf statt bisher drei Jahren möglich, in Ausnahmefällen sogar zehn Jahre. "Die erst 2007 vorgenommene Aufweichung wird somit auf Grund der neuen Intensität von Ausschreitungen und Regelverstößen zurückgenommen", hieß es in der Erklärung.
Fan-Privilegien auf dem Prüfstand
Keine Toleranz zeigten alle Beteiligten gegenüber Pyrotechnik im Stadion. Verstöße sollen künftig von den Klubs individuell konsequent bestraft werden. Zudem sollen bei gewalttätigen Zwischenfällen und Abbrennen von Pyrotechnik Fan-Privilegien wie etwa der Zugang zu Ticket-Kontingenten auf den Prüfstand gestellt werden.
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"Wer für den Fußball ist, ist gegen Gewalt. Der Schulterschluss der Vereine ist ein wichtiger Schritt und die beschlossenen Maßnahmen sind für mich ein dringend notwendiges Zeichen, dass sich alle der Verantwortung stellen und für mehr Sicherheit eintreten wollen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach: "Die Klubs stellen sich ihrer Verantwortung im Sinne von Millionen friedlicher Fans. Vor diesem Hintergrund sind die beschlossenen Maßnahmen unverzichtbar." (sid)