Hamburg. Fünf Tage nach der 2:3-Pleite gegen Borussia Mönchgladbach kann sich der Hamburger SV in der Europa League gegen Celtic Glasgow auf internationaler Bühne rehabilitieren.

Gladbach abhaken und Glasgow abhängen - der Hamburger SV verspricht seinen Fans fünf Tage nach der Heimpleite gegen Borussia Mönchengladbach in der Europa League Wiedergutmachung. Mit einem Sieg über den 42-maligen schottischen Meister Celtic Glasgow wollen die Hanseaten heute (19 Uhr/live bei Sat.1 und Sky) einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde der letzten 32 machen. "Wir können aus dem Spiel gegen Gladbach etwas mitnehmen, ich erwarte, dass Celtic ähnlich kompakt auftritt", sagte Trainer Bruno Labbadia, "ich denke, dass Celtic hoch motiviert ist, weil es die letzte Chance für die Mannschaft ist."

Der 43 Jahre alte Fußballlehrer verspürte nach dem am Samstag verpassten Sprung an die Bundesligaspitze erstmals in Hamburg Gegenwind. Die Nicht-Auswechslung von Jerome Boateng wurde nicht nur von den Fans kritisiert, auch Führungsspieler wie Ze Roberto hatten ihr Unverständnis geäußert.

Labbadia verpasst Spielern Maulkorb

"Wir werden nicht dulden, dass Spieler sich zu gewissen Dingen äußern. Das ist nicht gut", hatte Labbadia anschließend erklärt und damit seinen Profis praktisch einen Maulkorb verpasst. Am Dienstag unterhielt er sich lange mit den Spielern des Mannschaftsrates. Bloß keine Uneinigkeit aufkommen lassen.

Ein Erfolg gegen den aktuellen Tabellenführer der schottischen Liga wäre ohnehin der beste Weg, jedes Krisengerede im Keim zu ersticken. "Wir haben einen guten Saisonstart hingelegt und wollen gegen Celtic den nächsten Schritt machen", sagte Ze Roberto. Dabei muss der HSV aber auf Jung-Nationalspieler Boateng verzichten, der immer noch an einem Bluterguss im rechten Fuß laboriert. Für Boateng dürfte David Rozehnal spielen.

In der ausgeglichenen Gruppe C dürfen sich die Hamburger keinen Patzer im eigenen Stadion erlauben, um aussichtsreich im Geschäft zu bleiben. Der HSV und Hapoel Tel Aviv haben je sechs Punkte, Rapid Wien folgt mit vier. Selbst Celtic ist mit einem Zähler noch nicht völlig abgeschlagen. "Ein Sieg wäre sehr wichtig für uns in dieser engen Gruppe", sagte Labbadia, "wir werden mit der Unterstützung unserer Zuschauer den Weg in die Offensive suchen, dürfen aber diesmal die Defensive nicht vergessen."

Celtics Hinkel: "Wir müssen gewinnen"

Die Schotten brauchen aber einen Sieg an der Elbe, um im Geschäft zu bleiben. "Wir wollen versuchen, das Spiel lange offen zu halten", sagt Teammanager Tony Mowbray, "wir haben im Hinspiel gesehen, dass wir mit dem HSV mithalten können."

Im Gegensatz zum 0:1 vor zwei Wochen kann Celtic auch wieder auf den deutschen Nationalspieler Andreas Hinkel zurückgreifen, der seine Knieverletzung vollständig auskuriert hat. "Wenn wir überhaupt noch eine Chance haben wollen, müssen wir gewinnen", meinte der ehemalige Stuttgarter, "wir haben die Qualität dazu."