Essen. Champions-League-Finalist FC Bayern München hat den Vertrag mit dem niederländischen Star Arjen Robben verlängert. Rein sportlich ist das sinnvoll. Aber Robbens Rolle als Solist birgt auch Gefahren. Ein Kommentar.

Der Zeitpunkt ist klug gewählt, das haben die Bayern ordentlich hinbekommen: Die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung mit Arjen Robben baut vor den beiden Endspielen im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund und in der Champions League gegen den FC Chelsea Unruhe ab, die der Verein in diesen Tagen so gut gebrauchen kann wie eine Grippewelle.

Robben hat gezögert und gesprochen

Robben, der exzentrische Außenangreifer, hat in den vergangenen Tagen ja nicht nur gezögert. Er hat auch gesprochen. Er hat erklärt, dass „sehr viele Dinge passiert“ seien, die ihn darüber nachdenken ließen, ob die Fortsetzung seiner Arbeit beim FC Bayern überhaupt noch Sinn ergeben könnte. Klar, was er meinte: Franz Beckenbauers Kritik nach seinem vergeigten Elfmeter in Dortmund, die ihn innerlich verletzte; Franck Ribérys Faustschlag in der Halbzeit des Halbfinal-Hinspiels gegen Real Madrid, der ihn äußerlich verletzte. Es ging dabei übrigens um die Ausführung eines Freistoßes, das allein verrät vieles über dieses elitäre Ensemble.

Robben kann mit Tempo und Torgefahr Spiele alleine entscheiden. Weil er das weiß, ist er aber auch ein Solist im Mannschaftsgefüge. Doch bei den Bayern gilt Reibung ja als normal. Zu Borussia Dortmund passt ein Marco Reus besser.