London. Der FC Barcelona hat auf seinem Weg zu einer erfolgreichen Titelverteidigung in der Champions League einen herben Rückschlag erlitten und gegen den FC Chelsea mit 0:1 verloren.
Der FC Barcelona hat auf seinem Weg zu einer erfolgreichen Titelverteidigung in der Champions League einen herben Rückschlag erlitten. Der spanische Meister unterlag zum Auftakt seiner Woche der Wahrheit an der Stamford Bridge dem FC Chelsea im Halbfinal-Hinspiel 0:1 (0:1) und steht nun beim Rückspiel am kommenden Dienstag im heimischen Camp Nou unter enormen Druck. Letztmals hatten die Katalanen am 16. Februar 2011 ein Spiel in der Königsklasse verloren (1:2 beim FC Arsenal), anschließend blieben sie 16-mal in Folge unbesiegt. Didier Drogba erzielte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+2) den goldenen Treffer für den Außenseiter.
Nach dem 2:1 von Bayern München gegen Barcelonas Erzrivalen Real Madrid, der am Samstag als Tabellenführer zum Clásico in die katalanische Metropole reist, ist das Traumfinale aus deutscher Sicht zwischen dem deutschen Rekordmeister und Barca am 19. Mai in München nach wie vor eine wackelige Angelegenheit.
Sanchez trifft den Querbalken
Vor ausverkauftem Haus mit 38.039 Zuschauern machten die Hausherren von Beginn an Druck und kamen in Person von Drogba dem Tor der Katalanen auch gefährlich nahe. Die erste richtig gute Chance hatten aber die Gäste in der neunten Minute nach toller Vorarbeit von Iniesta durch Alexis Sánchez. Der Ball prallte nach einem gekonnten Lupfer des Chilenen über Chelsea-Torwart Petr Cech aber nur an die Latte.
Kurz darauf hatte der tschechische Nationaltorwart Glück, als er den Ball nach einem Schuss von Iniesta nur nach vorne abwehren konnte, Cesc Fábregas aber den Abpraller nicht verwerten konnte. Die Spanier hatten nun wesentlich mehr Spielanteile, fanden aber zunächst kein Durchkommen gegen die massierte Deckung der Blues. Superstar Lionel Messi konnte immerhin in der 28. Minute durch einen Kopfball auf sich aufmerksam machen, den Cech aber problemlos entschärfte.
Chelsea unter Dauerdruck - Drogba trifft dennoch
Chelsea, in der englischen Meisterschaft abgeschlagen, konnte sich nach starkem Beginn offensiv kaum noch in Szene setzen. Die ehemalige Mannschaft von Michael Ballack, der 2009 mit Chelsea nach zwei denkwürdigen Halbfinalspielen gegen Barcelona ausgeschieden war, hatte Glück, dass Ashley Cole in der 43. Minute nach einem Schuss von Fábregas für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Linie klären konnte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte nutzte dann Drogba einen Fehler der Gäste gnadenlos zur glücklichen Führung von Chelsea aus. Für den Ivorer war es der fünfte Treffer in der aktuellen Europacup-Saison.
Nach der Pause verstärkte das Team von Interimscoach Roberto Di Matteo noch mehr die Defensive, sodass es für Barcelona ein Jahr nach dem Triumph von London gegen Manchester United (3:1) immer schwieriger wurde. Doch Adriano (50.) hatte frühzeitig die Chance zum Ausgleich, fand aber in Cech seinen Meister. Sechs Minuten später vergab Fábregas aus kurzer Distanz. Auch in der Folgezeit mühte sich der Favorit nach Kräften, konnte das Bollwerk der Engländer aber nicht knacken. In der 87. Minute war Cech erneut auf dem Posten, als er einen Kopfball von Barca-Verteidiger Carles Puyol zur Ecke parierte. In der Nachspielzeit traf Pedro den Pfosten und vergab damit die letzte Ausgleichschance.
Brych souverän
Bundesliga-Schiedsrichter Felix Brych aus München hatte die teilweise sehr hitzig geführte Partie gut im Griff. Cech auf Seiten der Engländer und Iniesta beim Titelverteidiger waren die jeweils besten Akteure ihrer Teams.