Madrid. . Hannover 96 verlor das Viertelfinal-Hinspiel bei Atletico Madrid zwar mit 1:2 , der Treffer von Mame Diouf lässt die Niedersachsen vor dem Rückspiel am kommenden Donnerstag aber hoffen. 96-Torwart Ron-Robert Zieler ist zuversichtlich: „Wir sind sehr heimstark und werden alles versuchen.“
Ein möglicherweise goldenes Auswärtstor von Mame Diouf lässt Hannover 96 von einer Fortsetzung des Europa-League-Märchens und dem Erreichen des Halbfinales träumen. Der Fußball-Bundesligist verlor das Viertelfinal-Hinspiel beim spanischen Traditionsklub Atletico Madrid zwar mit 1:2 (1:1), der Treffer des Senegalesen (38.) lässt die Niedersachsen vor dem Rückspiel am kommenden Donnerstag in Hannover aber hoffen. Falcao (9.) hatte den klar überlegenen Tabellenachten der Primera Division in Führung gebracht, Diouf nutzte den allerersten Torschuss der Gäste zum Ausgleich (38.). Ein Kunstschuss von Eduardo Salvio in der 89. Minute bescherte Atletico doch noch den Sieg, die Spanier müssen im Rückspiel aber auf die gelbgesperrten Juanfran und Gabi und damit ihre komplette rechte Seite verzichten.
„Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler: „Es wäre natürlich viel besser gewesen, mit einem 1:1 nach Hause zu fahren. Aber auch so ist noch lange nichts verloren. Wir sind sehr heimstark und werden alles versuchen.“
Atletico hatte das Spiel im Griff
Die rund 3000 96-Fans hatten das Stadion Vicente Calderon trotz eines Generalstreiks im öffentlichen Verkehr rechtzeitig erreicht, sahen jedoch eine erste Halbzeit, in der nur eines stimmte: Das Ergebnis. Atletico war in allen Belangen überlegen und hatte das Spiel klar im Griff. Als Falcao nach einem Freistoß von Mario Suarez das zögerliche Herauslaufen von Zieler zum frühen 1:0 nutzte, musste man aus Sicht des Bundesligisten das Schlimmste befürchten. Für den Kolumbianer war es bereits der siebte Treffer im laufenden Wettbewerb, mit 17 in 14 Spielen hatte er im Vorjahr den FC Porto zum Titel geschossen. Für Atletico, das 2010 den Wettbewerb gewonnen hatte, war es das 400. Europacup-Tor der Klubgeschichte.
Das frühe Gegentor verunsicherte die Gäste, die eigentlich forsch und mutig auftreten wollten, zusätzlich. Zahlreiche Fehlpässe prägten das Spiel des Bundesligisten, der nur eines der vorherigen zwölf Spiele des Wettbewerbs verloren hatte. In der 24. Minute hatte Adrian bereits das 2:0 auf dem Fuß, er verzog in aussichtsreicher Position. Zwei Minuten später köpfte Falcao, den die 96-Abwehr nie in den Griff bekam, aus drei Metern knapp drüber. Wie aus dem Nichts fiel daher der Ausgleich, als Diouf eine Hereingabe von Lars Stindl über die Linie drückte.
„Ein guter Angriff, ein Tor. Das ist auch eine Qualität“, meinte Sportdirektor Jörg Schmadtke in der Halbzeit schmunzelnd bei Sky: „In den ersten Minuten haben wir wohl nicht gewusst, was auf uns zukommt - und so haben wir auch gespielt. Wir verlieren zu viele Bälle und müssen zu viel hinterherlaufen.“
Hannover stand in Hälfte zwei kompakter
Nach dem Wechsel waren die Gastgeber zwar immer noch klar tonangebend, 96 stand jedoch etwas kompakter und ließ weniger zu. Im Gegenzug hatte Diouf sogar die Riesenchance zur Führung (63.), seinen Drehschuss nach Hereingabe von Didier Ya Konan parierte Madrids Torhüter Thibaut Courtois jedoch glänzend. Atleticos Trainer Diego Simeone, beim letzten von neun Meistertiteln 1996 Spieler Atleticos, brachte nach einer Stunde schließlich Diego. Der frühere Bremer und Wolfsburger, der in der Bundesliga gegen keinen anderen Verein häufiger traf als gegen Hannover, war nach gerade auskuriertem Muskelfaserriss noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und hatte zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Der Spielmacher fiel zweimal auf: Negativ durch ein böses Foul gegen Steven Cherundolo auf, für das er zurecht Gelb sah (78.). Positiv durch einen Fallrückzieher in der Nachspielzeit, den Zieler gut parierte.
Beste Spieler bei 96 waren Stindl und Sergio Pinto, bei Madrid gefielen vor allem Falcao und Adrian.
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