Essen. In Kiew werden an diesem Freitag die Vorrundengegner bei der Europameisterschaft ausgelost. Bundestrainer Joachim Löw hat es sich abgewöhnt, schon vorher über ein mögliches Ergebnis zu spekulieren: „Wir nehmen die Auslosung so, wie sie kommt.“

Es kann gut sein, dass die Fußball-Nation an diesem Freitagabend laut aufstöhnt und der Begriff der „Hammergruppe“ die Runde macht. Dann nämlich, wenn in Kiew die Lose gezogen sind und Deutschland in der Vorrunde der Europameisterschaft 2012 tatsächlich auf Spanien, Portugal und Frankreich treffen sollte. Das wäre der kniffeligste Fall. Es kann aber auch ebenso gut sein, dass durch die Nation ein kollektives Schmunzeln geht und von einem „Glückslos“ gesprochen wird. Dann nämlich, wenn die Gruppengegner Polen, Griechenland und Irland heißen sollten. Die Wahrscheinlichkeit für beide Szenarien ist gleich groß, und so hat es sich Bundestrainer Joachim Löw abgewöhnt, schon vorher über ein mögliches Ergebnis zu spekulieren. „Wir nehmen die Auslosung so, wie sie kommt“, sagt Löw. Und versichert, dass es für ihn dabei weder Wunsch- noch Angstgegner geben würde.

Ausgeschlossen ist ohnehin nur, dass es in der Vorrunde der EM gegen England, Italien oder Russland geht – denn diese drei Mannschaften bilden zusammen mit Deutschland den Lostopf zwei. Alles andere liegt in den Händen einiger früherer europäischer Fußballstars, die gegen 18.30 Uhr in verschiedene gläserne Töpfe greifen werden – die ARD und Eurosport übertragen das Spektakel ab 18 Uhr aus Kiew.

Hoeneß „ist es wurscht, wer sonst noch in der Gruppe rumturnt“

Der Spannung aus deutscher Sicht zuträglich ist, dass zuerst die Mannschaften aus den Töpfen eins, drei und vier den Gruppen zugelost werden. Polen spielt in der Gruppe A in Warschau und Breslau, die Ukraine in der Gruppe D in Kiew und Donezk. Die Teams aus dem zweiten Topf mit Deutschland werden dann zuletzt dazugelost. Dann zeichnet sich bereits ab, ob es eine „Hammergruppe“ gibt – oder eben ein „Glückslos“.

Doch geht es nach Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß, dann spielt das eh keine tragende Rolle. Auf seine typische Art reduzierte er die ganze Spannung schon vorab auf ein Mindestmaß und sagte dem sid, dass Deutschland bei der EM so oder so ins Endspiel kommen würde: „Deswegen ist es wurscht, wer sonst noch in der Gruppe rumturnt.“