Valencia. Bayer Leverkusen hat auf dem Weg ins Achtelfinale der Champions League seine Trümpfe aus der Hand gegeben. Der deutsche Vizemeister unterlag beim FC Valencia 1:3 (1:1).
Bayer Leverkusen hat auf dem Weg ins Achtelfinale der Champions League seine Trümpfe aus der Hand gegeben. Der deutsche Vizemeister unterlag am vierten Spieltag im Rückspiel beim FC Valencia 1:3 (1:1) und verpasste dadurch zwei Spieltage vor Ende der Gruppenphase den vorzeitigen Einzug in die Runde der letzten 16. Die Spanier, die das Hinspiel 1:2 verloren hatten, liegen vor den letzten beiden Runden als Tabellendritter nur noch einen Punkt hinter dem Werksklub. Bayer ist vor seinen abschließenden Spielen gegen Topfavorit FC Chelsea und beim RC Genk wieder mächtig unter Druck geraten, denn Valencia liegt im direkten Vergleich vorne.
Soldado in der 65. und Adil Rami in der 75. Minute machten am Ende den glücklichen Sieg der Spanier perfekt. Valencia hatte vor 40.000 Zuschauern Leverkusen mit einem Blitztreffer von Jonas (1.) bereits früh geschockt, ehe Stefan Kießling in der 31. Minute der durchaus verdiente Ausgleich für die Werkself gelang. Am Ende feierten Valencia aber seinen ersten Heimsieg gegen eine deutsche Mannschaft seit 15 Jahren.
Mit dem bislang zweitschnellsten Tor in der Geschichte der Champions League waren die Hausherren in Führung gegangen. Nach exakt 10,50 Sekunden nutzte Jonas einen kapitalen Fehler von Bayer-Torwart Bernd Leno zum 1:0. Der Keeper hatte nach einem Rückpass von Manuel Friedrich dem brasilianischen Nationalspieler den Ball vor die Füße gespielt. Jonas, der bereits im Hinspiel die Spanier in Führung gebracht hatte, ließ der Leihgabe vom VfB Stuttgart keine Chance. Schneller als Jonas war bislang nur der Niederländer Roy Makaay, der am 7. März 2006 für Bayern München nach 10,03 Sekunden gegen Real Madrid getroffen hatte.
Nach dem Blitztor für Valencia lief bei Bayer zunächst wenig zusammen. Erst nach 17 Minuten hatten die Gäste eine gute Möglichkeit, als Ömer Toprak mit einem Kopfball am glänzend reagierenden FC-Torwart Diego Alves scheiterte. Der zuletzt schon überzeugende Michael Ballack setzte dann nach einer guten halben Stunde mit einer Maßflanke Kießling hervorragend in Szene, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und seinen ersten Treffer in der Königsklasse erzielte. Anschließend kontrollierte Bayer das Geschehen.
Auch im zweiten Durchgang hatten die Gäste zunächst mehr vom Spiel, auch wenn Valencia mit aller Macht auf Sieg spielte. Aber die Bayer-Abwehr hielt den zumeist ungestümen Angriffen der Hausherren bis zur 65. Minute stand. Soldado nutzte dann einen Fehler des bis dahin starken Toprak zur umjubelten Führung, ehe Rami Manuel Friedrich düpierte und per Kopf für die Entscheidung sorgte.
Ballack neben Schürrle der auffälligste Akteur seines Teams
Im Gegensatz zum 1:0 beim SC Freiburg hatte Bayer-Trainer Robin Dutt zwei Veränderungen in seiner Startformation vorgenommen. Für Daniel Schwaab und Eren Derdiyok rückten wieder Kapitän Simon Rolfes und Kießling in die erste Elf. Somit setzte der Bayer-Coach im Mittelfeld erneut auf das Duo Rolfes/Michael Ballack. Der 35-Jährige Ballack spielte nach seinem Nasenbeinbruch im Breisgau mit einer 100 Gramm leichten Spezialmaske aus Carbon, die ihm offenbar keine Schwierigkeiten bereitete.
Ballack war neben André Schürrle, dem kurz vor dem 1:3 ein regulärer Treffer zum vermeintlichen Ausgleich aberkannt worden war, der auffälligste Akteur seiner Mannschaft. Die beiden Torschützen Jonas und Soldado ragten bei den Siegern heraus. (sid)